Liebe Leser:innen,
in der vergangenen Woche ist das KI-Rennen um die besten Plätze erst so richtig losgegangen. Das erinnert mich an die sogenannten Browser Wars.
Der erste Browser War fand in den späten 90er Jahren statt. Damals kämpften der Netscape Navigator und Microsoft Internet Explorer um die Dominanz auf dem Markt. Zuletzt hat Microsoft die Auseinandersetzung gewonnen, indem der Konzern seinen Internet Explorer direkt in das Windows-Betriebssystem integrierte.
Den zweiten Browserkrieg in den Nullerjahren konnten erst Firefox und später Google Chrome gegen den Explorer gewinnen. Chrome beherrscht seit 2008 den Browsermarkt.
Über die Browser sind Innovationen im Internet vorangetrieben worden: Sie sind immer schneller, benutzerfreundlicher und sicherer geworden.
Nichts anderes erhoffe ich mir vom KI-Wettrennen zwischen Microsoft Bing, ChatGPT und Google Bard.
Der nächste Corporate Influencer Club findet wieder am 25. Mai 23 statt. Aufgrund des Feiertages fällt er am kommenden Donnerstag aus.
Ihr Klaus Eck
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Die neue KI-Suche kommt bestimmt
Viele Kreative entdecken bei ChatGPT oder Bard fehlerhafte Ergebnisse und lehnen sich nach einigen Versuchen wieder beruhigt zurück. Der stochastische Papagei überzeugt (noch) nicht jede Person.
In der vergangenen Woche ist 𝗚𝗼𝗼𝗴𝗹𝗲 𝗕𝗮𝗿𝗱 der Welt vorgestellt worden. Im Unterschied zu ChatGPT kann Bard direkt auf aktuelle Internet-Informationen zugreifen und bei seinen Antworten berücksichtigen.
✅ Korrekt sind die Ergebnisse deshalb leider deshalb noch nicht. Denn beide Tools sind noch immer in der Experimentierphase und neigen zur Halluzination. Das heißt: Sie erfinden Ergebnisse, die nicht unbedingt stimmen.
Abhaken sollten wir die "unzuverlässlichen" Outpouts dennoch nicht.
Wie nutzen wir Google heute?
Ich schaue mir immer die Suchergebnisse an und vergleiche die unterschiedlichen Ergebnisse. Dem besten Ergebnis vertraue ich vielleicht. Manchmal dauert eine Recherche jedoch ziemlich lange, weil es viele Links gibt, aber wenig Brauchbares.
✅ Das könnte sich in Zukunft radikal ändern: Denn Bing (ChatGPT) oder Bard liefern uns vermutlich in Kürze immer passendere Antworten, sodass sich unser Rechercheaufwand enorm verkürzen wird.
Noch ist Bard nur über VPN in Deutschland verfügbar. Auf ChatGPT können wir seit heute auf aktuelle Daten in der Bezahlversion zugreifen.
Doch es genügt eine Anmeldung bei der Bing-Suche. Diese basiert auf GPT-4.
𝗣𝗲𝗿𝗽𝗹𝗲𝘅𝗶𝘁𝘆.𝗮𝗶 ist sogar direkt für alle frei verfügbar, aber hierzulande ziemlich unbekannt. Es ist eine Suchmaschine, die eine OpenAI-Schnittstelle nutzt und in den Ergebnissen auf die jeweiligen Quellen verweist.
Ich habe dort folgendes gefragt:
👉 Wie ist der ESC ausgegangen?
🔻 "𝘋𝘦𝘳 𝘌𝘶𝘳𝘰𝘷𝘪𝘴𝘪𝘰𝘯 𝘚𝘰𝘯𝘨 𝘊𝘰𝘯𝘵𝘦𝘴𝘵 𝘦𝘯𝘥𝘦𝘵𝘦 𝘮𝘪𝘵 𝘚𝘤𝘩𝘸𝘦𝘥𝘦𝘯 𝘢𝘭𝘴 𝘚𝘪𝘦𝘨𝘦𝘳, 𝘸𝘢̈𝘩𝘳𝘦𝘯𝘥 𝘋𝘦𝘶𝘵𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘯 𝘭𝘦𝘵𝘻𝘵𝘦𝘯 𝘗𝘭𝘢𝘵𝘻 𝘣𝘦𝘭𝘦𝘨𝘵𝘦. 𝘋𝘪𝘦 12 𝘗𝘶𝘣𝘭𝘪𝘬𝘶𝘮𝘴-𝘗𝘶𝘯𝘬𝘵𝘦 𝘢𝘶𝘴 𝘋𝘦𝘶𝘵𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢𝘯𝘥 𝘨𝘪𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘢𝘯 𝘥𝘦𝘯 𝘧𝘪𝘯𝘯𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘉𝘦𝘪𝘵𝘳𝘢𝘨 "𝘊𝘩𝘢 𝘊𝘩𝘢 𝘊𝘩𝘢" 𝘷𝘰𝘯 𝘒𝘢̈𝘢̈𝘳𝘪𝘫𝘢̈. 𝘓𝘰𝘳𝘦𝘦𝘯 𝘢𝘶𝘴 𝘚𝘤𝘩𝘸𝘦𝘥𝘦𝘯 𝘨𝘦𝘸𝘢𝘯𝘯 𝘥𝘦𝘯 𝘞𝘦𝘵𝘵𝘣𝘦𝘸𝘦𝘳𝘣, 𝘯𝘢𝘤𝘩𝘥𝘦𝘮 𝘴𝘪𝘦 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵𝘴 2012 𝘮𝘪𝘵 𝘥𝘦𝘮 𝘓𝘪𝘦𝘥 "𝘌𝘶𝘱𝘩𝘰𝘳𝘪𝘢" 𝘴𝘪𝘦𝘨𝘳𝘦𝘪𝘤𝘩 𝘸𝘢𝘳."
Als Suchmaschine zeigt Perplexity, was heute schon möglich ist.
Sobald Bard allgemein verfügbar ist, wird sich unser Suchverhalten radikal verändern, weil wir bessere und schneller Antworten erhalten werden.
PS: Das Bild erhielt ich übrigens auf Midjourney mit dem Prompt: stochastic parrot.
ChatGPT Plugins sind in Deutschland verfügbar
ChatGPT Plus ist nicht mehr limitiert auf das alte Internet bis September 2021. Ab sofort können Abonnenten durch den direkten Zugang zum Web Browsing auf aktuelle Suchergebnisse zugreifen.
Über 70 zusätzliche Module soll es in Kürze geben, um den Chatbot weiter zu verbessern. Diese ChatGPT PlugIns können verschiedene Aufgaben ausführen, wie zum Beispiel das Erstellen von Listen, das Durchführen von Berechnungen oder das Tätigen von Reisebuchungen.
Im Rahmen der Plugins werden eine Reihe von Branchen abgedeckt, darunter Shopping, Immobilien, Aktien, Reisen und Lebensmittel. Als Partner sind unter anderem Klarna, Slack, Shopify, Wolfram und Expedia an Bord.
Die ChatGPT PlugIns können Webseiten analysieren, Daten visualisieren und analysieren. Wir können darüber sogar Fremdsprachen besser lernen.
Noch dauert es etwas, bis die Abfragen mit einem Plugin die Ergebnisse anzeigen. Oft können Webseiten, die ich analysieren lassen wollte, noch nicht von der KI ausgewertet werden.
Im Vergleich zum Suchangebot Perplexity oder Bing Chat überzeugt das Web Browsing via ChatGPT noch nicht, weil es zu langsam und fehlerhaft ist. Aber das sind Kinderkrankheiten, die vermutlich schon bald verschwunden sind. Damit steht ChatGPT Plus nun in direkter Konkurrenz zu anderen Anbietern, die auf aktuelle Daten zugreifen können.
👉 Der Wettbewerb mit Google Bard könnte die Entwicklung der KI-Angebote etwas beschleunigen. Nach dem Ende der Betaphase sollen die ChatGPT Plugins auch nicht den nichtzahlenden Nutzer:innen zur Verfügung gestellt werden.
Die gute Event-Kommunikation fehlt nicht nur bei der OMR auf LinkedIn
Was ich mir in meinem LinkedIn Newsfeed von der OMR wünsche! Weniger Banalitäten, dafür eine spannende Berichterstattung unter diesem Hashtag aus Hamburg, die sich von KI-Beiträgen erfreulich abhebt.
Wie oft wollen wir Beiträge lesen, die verkünden
✅ "ich bin auf der OMR",
✅ "Du auch?",
✅ "mein erstes Mal auf der OMR" oder
✅ "Ich halte einen Vortrag auf der OMR"...
Über informative und unterhaltsame Mehrwerte freue ich mich in meinem LinkedIn-Feed. Es wäre toll, wenn sie
📌 nicht nur die Atmosphäre einfangen, sondern vermitteln, was die Learnings waren
📌 mehr über einzelne Acts verraten würden und nicht nur die Programmpunkte benennen
📌 weitergehende Informationen zu einzelnen Schwerpunkten liefern
📌 nicht nur Selfies und 6-Zeiler enthalten
📌 inspirierende Ideen aufzeigen, die mich zum Nachdenken bringen.
Ich bin selbst viel auf Events unterwegs und versuche, dieses halbwegs einzulösen. Damit habe ich bislang immer gute Erfahrungen gemacht.
Meistens sehe ich von Events nur Postings, die auch von ChatGPT stammen könnten. Ich habe bei der KI nachgefragt, was sie von der OMR zu berichten und mir von Midjourney ein Hamburger Event (Bild) bauen lassen:
"𝘞𝘢𝘴 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘫𝘦𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘢𝘮 𝘮𝘦𝘪𝘴𝘵𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘳𝘶̈𝘩𝘳𝘵 𝘩𝘢𝘵, 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘥𝘪𝘦 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘨𝘦𝘵𝘳𝘰𝘧𝘧𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘣𝘦. 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘢𝘶𝘴 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘳 𝘞𝘦𝘭𝘵, 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘮𝘪𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘎𝘦𝘴𝘤𝘩𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦, 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘏𝘪𝘯𝘵𝘦𝘳𝘨𝘳𝘶𝘯𝘥, 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘗𝘦𝘳𝘴𝘱𝘦𝘬𝘵𝘪𝘷𝘦. 𝘑𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘻𝘦𝘭𝘯𝘦 𝘷𝘰𝘯 𝘪𝘩𝘯𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘪𝘤𝘩𝘵𝘸𝘦𝘪𝘴𝘦 𝘦𝘳𝘸𝘦𝘪𝘵𝘦𝘳𝘵, 𝘩𝘢𝘵 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘯𝘴𝘱𝘪𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵, 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘩𝘦𝘳𝘢𝘶𝘴𝘨𝘦𝘧𝘰𝘳𝘥𝘦𝘳𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘩𝘢𝘵 𝘥𝘢𝘻𝘶 𝘣𝘦𝘪𝘨𝘦𝘵𝘳𝘢𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘸𝘦𝘪𝘵𝘦𝘳𝘦𝘯𝘵𝘸𝘪𝘤𝘬𝘭𝘦."
Das lese ich auch bei vielen Menschen auf LinkedIn. Ohne dass aufgelöst wird, was dahinter steckt.
Auf der Zukunft Personal in Stuttgart
Wenn sich GenZ und Boomer sich auf der Bühne begegnen, stimmen die Antworten nicht immer mit den Klischees in unseren Köpfen überein. Als Boomer bevorzuge ich dennoch digitale Notizen und Bücher, während Anastasia Barner mit handschriftlichen Notizen ganz zufrieden ist.
In unserem Talk über 21 Thesen zu den Generationen und ihrem Internet-Verhalten haben wir die Vorbehalte und Vorstellungswelten aufgegriffen und deutlich gemacht, dass die Welt da draußen vielfältiger ist.
Gunnar Sohn hat mich zu unserem Auftritt im Video interviewt:
Good News
KI-Tools für die Content Creation stellt Christian Müller in einem Blogbeitrag vor.
Der OMR-Auftritt von Jeremy Fragrance wurde zum handfesten Skandal und hat Thomas Koch in der Wirtschaftswoche gar nicht gefallen.
Britta Behrens geht in ihrem tollen LinkedIn-Vortrag auf der OMR auch auf unser Buch “Die neue Macht der Corporate Influencer” ein.
Es gibt einige 1.000 KI-Tools und es werden immer mehr. Eine gute Auswahl bietet das folgende Visual von Pete.