Liebe Leser:innen,
der Blick auf unser Tun schärft sich manchmal, wenn wir etwas Abstand davon haben. Ein Urlaub ist dafür sehr wertvoll. Ich lese sehr gerne Romane und Fachbücher, habe mir aber bereits vor meinem Kreta-Aufenthalt stundenlang überlegt, was ich an Lektüre mitnehme.
Wir wählen vor einem Urlaub unsere Lektüre sorgfältig aus, selbst wenn wir dabei zu einem Kindle-Reader greifen. Die Freizeit ist uns besonders wichtig. Deshalb muss die Content Qualität stimmen.
Warum sollten wir diese Kriterien nicht auch in unseren Arbeitsalltag übernehmen? Oftmals entscheiden wir in Sekundenbruchteilen darüber, ob wir einen Text lesen, einen Podcast hören oder uns ein Video anschauen. Diese Spontanität kostet uns viel Lebens- und Arbeitszeit.
Oft empfiehlt es sich, die Auswahl guter Inhalte und das Lesen nicht nur einem Algorithmus anzuvertrauen. Stattdessen können Sie den Content einfach bookmarken und später lesen, anhören oder ansehen.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre und vielleicht beim Hören des Podcasts.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Thought Leadership Studie
Auf Content Qualität legen LinkedIn-Mitglieder viel Wert. Eine neue Edelman-Studie macht deutlich, wie schlecht und austauschbar viele Inhalte auf dieser Plattform sind.
Thought Leader wollen viele werden, doch viel steckt meistens hinter so einem Personal Branding nicht. Nur wenige LinkedIn-Nutzer:innen liefern wirklich tollen Content, der als wertig wahrgenommen wird.
Statt neue Perspektiven aufzuzeigen und zum Nachdenken anzuregen, gibt es sehr viel banalen Content auf LinkedIn. Das hat Edelman gemeinsam mit LinkedIn in seiner B2B Thought Leadership Impact-Studie im Oktober herausgefunden.
Demnach sind 38 der befragten Entscheider:innen der Ansicht, dass eine Übersättigung mit Content auf der Plattform gibt. Nur 15 Prozent sind der Meinung, gute oder gar exzellente Inhalte vorzufinden.
👉 Direkter Download der Studie: https://lnkd.in/d7tcGE2p (PDF)
Content Shock wird so etwas auch genannt. Wer bloß mittelmäßige und das eigene Unternehmens-Ego pflegende Inhalte produziert, wird damit auf Dauer nicht erfolgreich sein. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Edelman-Studie: So heißt es bei der Agentur, dass "breaking through the noise is harder than ever".
Relevant ist Content immer dann, wenn er den Bedürfnissen der Stakeholder entspricht und diese emotional erreicht. Falls das Thema einer Marke oder Person auf keinerlei Resonanz stößt, liegt es auch daran, dass zu wenig an den Nutzen für Leser:innern gedacht wird.
Daran sollten wir beim Content Marketing immer denken, wenn wir unsere redaktionelle Planung aufsetzen. Niemand interessiert sich für unsere Inhalte, wenn wir nicht von den konkreten Bedürfnissen unserer Rezipient:innen ausgehen. Ohne Plan ausgestreut, wirkt Content schnell wie Spam, ist auf einer Stufe mit Unrat zu sehen.
Relevanz entsteht erst durch ein Bedürfnis. Aus der Sicht von Stakeholdern ist jeder Beitrag überflüssig, der nur auf die eigene Selbstdarstellung einzahlt, aber keinen erkennbaren Mehrwert liefert.
Im Content Marketing fehlt die Qualität
Was im ContentMarketing inhaltlich angeboten wird, ist oft aufwändig, teuer, sinnlos und dennoch schlecht, meint Karsten Lohmeyer in einem lesenswerten Blogartikel. Warum eigentlich?
Inzwischen nennen sich viele Content-Expert:innen. Gelernt und trainiert haben es die wenigsten. Deshalb ist es kein Wunder, wenn wir auf zahlreichen Webseiten und in Social Media viele Rechtschreibfehler entdecken können. Oft sind es nur Flüchtigkeitsfehler.
Manchmal fehlt auch noch das Sprachgefühl. Manchmal bleibt unklar, was die Urheber:innen mit ihren Beiträgen ausdrücken wollen.
Leider erhalten Texte häufig online keine positive Resonanz, werden nicht gelesen. Sie können sich im Algorithmus nicht durchsetzen. Statt den Content selbst zu optimieren, setzen einige Unternehmen lieber auf Paid Media, um auf diese Weise für Abhilfe zu sorgen. Reichweite kann man sich vielleicht noch kaufen, aber was nützt diese, wenn der Content unpassend ist?
👉 Die journalistische Qualität eines Textes profitiert von der Erfahrung der Verfasser:innen und der Redakteur:innen. Das trifft auf jeden Webtext zu, selbst auf einen kurzen LinkedIn-Beitrag.
Wer guten Content produzieren will, kann sich oder sein Unternehmen von internen und externen Profis unterstützen lassen.
Das Schreiben ist ein Kunsthandwerk, nicht immer leicht, aber Sie können es lernen, indem Sie es regelmäßig trainieren und sich Feedback einholen.
Tipps für das Content Marketing auf LinkedIn
Einen sehr guten Einblick in den Algorithmus von LinkedIn bietet die Präsentation LinkedIn Agorithm Report Edition 2021 von Richard van der Blom. In seinem umfangreichen Überblick bietet er wichtige Einblicke und Tipps zur Businessplattform.
Good News
Die Zahl der Selbstständigen in Deutschland fällt auf das Niveau von 1996 zurück. Immer weniger Menschen bleiben oder gehen in die Selbstständigkeit.
Wer sich von einer Plattform wie Facebook abhängig macht, muss mit den Folgen eines Facebookdowns umgehen können. Wie abhängig sollten wir von einer Plattform alleine sein?
Wie Unternehmen Erklärvideos einsetzen können, wird auf OMR sehr gut am Beispiel von Loom erläutert. Dort gibt es viele Tipps für eine Video-Strategie.
2020 wurden in Deutschland 2,3 Milliarden Euro mit Apps umgesetzt, heißt es in der wuv.de.
Bis Ende 2022 soll die Zahl der Selbständigen weiter abnehmen - auf 3,9 Millionen, den niedrigsten Wert seit 1996.
Digitalexpertin Irene Kilubi nimmt die neuen Xing-Features für Clap unter die Lupe.
Buch-Tipp: Konzentration
Durch Social Media verlieren wir schnell jede Konzentration. Wie sollen wir mit dieser Verführung am besten umgehen, fragt Volker Kitz in seinem Buch "Konzentration. Warum sie so wertvoll ist und wie wir sie bewahren".
Je größer und besser das Informationsangebot ist, desto schwerer fällt es, die eigene Aufmerksamkeit zu bündeln und aufrechtzuerhalten. Es fällt mir beim Betrachten eines Newsfeeds nicht immer leicht, konzentriert zu bleiben.
Lösungswege sind in den Online-Technologien angelegt: Wer es richtig anstellt, kann über digitale Inhalte sogar seine Fähigkeiten zur Auswahl, Navigation und Personalisierung von Informationen verbessern, meint Kitz.
„Erstrebenswert ist dann nicht mehr der endlose Newsfeed, sondern eine Auswahl relevanter Handverlesenheiten. Das allerdings macht die Filterkriterien noch wichtiger, als sie ohnehin schon sind. Um uns nicht selbst zu entmündigen, sollten wir Anwendungen bevorzugen, in denen wir die Filterkriterien so weit wie möglich selbst bestimmen.“ (Volker Kitz)