Liebe Leser:innen,
die meisten Social-Media-Akteure sind keine Jurist:innen, kennen sich nicht mit rechtlichen Fragestellungen in Social Media aus. Damit Corporate Influencer dennoch ihr Expertenwissen in der Social-Media-Welt selbstständig mit anderen Menschen teilen können, benötigen sie eine gewisse Orientierungshilfe.
Oft gibt es in Unternehmen eine Social Media Guideline, die sich als Grundlage durchaus nehmen und für Corporate Influencer ausbauen lässt. Allerdings ist sie häufig sehr veraltet und nicht darauf ausgerichtet, aktive Corporate Influencer beim Posten zu unterstützen. Vor allem der Bezug zwischen Postings und dem Unternehmen wird durch diese Guidelines meist nicht abgedeckt.
Der Fokus vieler Richtlinien liegt darauf, eine Social Media Kommunikation zu erlauben, aber gleichzeitig die Mitarbeitenden für rechtliche Fragen zu sensibilisieren und Fehler vermeiden zu helfen. Ein Zugangsverbot zu Social Media während der Arbeitszeit gibt es nur noch in wenigen Unternehmen. Dennoch wird Social Media - vor allen von IT-Verantwortlichen - immer noch als Unsicherheitsfaktor wahrgenommen. Deshalb hat eine Social Media Policy bislang eher darauf abgezielt, die Mitarbeiter:innen zur Vorsicht zu mahnen und sie vor Fehlern zu bewahren.
Dieses Thema werde ich mit dem Rechtsanwalt Stefan Schicker am 10. August im Corporate Influencer Breakfast vertiefen.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
10.8.: Recht im Corporate Influencer Breakfast
Stefan Schicker, der CEO von SKW Schwarz, empfiehlt Unternehmen, die Etablierung interner, unternehmensspezifischer Social Media Guidelines für alle Mitarbeitende und natürlich auch für Corporate Influencer. Denn darüber können diese den kontrollierten Umgang mit einzelnen Social Media Plattformen unterstützen und gleichzeitig das Bewusstsein der Mitarbeiter:innen für mögliche Haftungsrisiken sensibilisieren.
Zu den wichtigsten Standards in den Social Media Guidelines zählen laut Schicker folgende Punkte:
Regelungen zur Nutzung der sozialen Medien am Arbeitsplatz
Rechtliche Hinweise auf gesetzliche Pflichten und Folgen rechtswidriger Pflichtverstöße
Klärung des Umgangs mit Vorwürfen von Dritten
Allgemeine Kommunikations-Anweisungen zum rechtmäßigen Umgang mit Kolleg:innen und Kund:innen und Wettbewerbern
Zudem sollten die Corporate Influencer auf eigenständiges werbliches Posten lieber verzichten, weil dieses der Kennzeichnungspflicht unterliegt. Wie so etwas geht, darüber diskutieren wir im Talk. Journalistische Beiträge sind hingegen unkritisch, wenn die Mitarbeiter:innen eines Unternehmens als solche erkennbar sind. Der kommerzielle Charakter muss deutlich gemacht werden.
Beim Posten auf LinkedIn oder anderen Plattformen muss das Urheberrecht beachtet werden. Das gilt vor allem für Bilder. Daher lohnt es sich für Unternehmen, ein Bilderarchiv selbst einzurichten.
Stefan Schicker ist Managing Partner bei SKW Schwarz Rechtsanwälte, einer auch auf Digital- und Zukunftsthemen ausgerichteten Wirtschaftskanzlei mit fünf Standorten und über 130 Anwälten in Deutschland und international vernetzten Partnerkanzleien weltweit. Der Social CEO beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie Rechtsberatung effizienter gemacht und neu gedacht werden kann.
Seid am 10. August 22 beim Zoom-Talk ab 8:20 Uhr dabei und meldet euch dazu auf Eventbrite an.
Corporate Influencer Podcast Nr. 10: Social Selling
Wie das Social Selling im B2B funktioniert, darüber habe ich vor kurzem im Corporate Influencer Breakfast mit Matthias Haberler diskutiert. Nun erscheint unser Talk als Corporate Influencer Podcast.
Matthias Haberler meint, dass Social Selling wenig mit „Verkaufen“ im herkömmlichen Sinne zu tun hat und schon gar nicht ein Hardselling sei. Er leitet bei Canon Austria das Social Selling Programm für Vertrieb und Führungskräfte.
Seiner Meinung nach müssen Vertriebler sich eine Personenmarke aufbauen, um von anderen gehört zu werden. Wie das geht und warum hierbei auch das Personal Branding sehr wichtig ist, das hört ihr in der neuen Folge des Corporate Influencer Podcasts.
Social Seller sind Corporate Influencer, die sich an vertrieblichen Zielen orientieren und zu potenziellen Kunden Kontakte aufbauen. Doch das hört sich leichter an, als es ist.
👉 Zur Corporate Influencer Podcast - Folge
Social Selling II im Corporate Influencer Breakfast
Nervige Kontaktanfragen mit Kaufangeboten lehne ich auf LinkedIn ab. Das ist kein Social Selling. Aber wie können wir hier etwas verkaufen? Im Corporate Influencer Breakfast spreche ich am kommenden Mittwoch mit Markus Härlin darüber.
16.000 Follower auf LinkedIn
Vielen Dank für Ihr Interesse, falls wir auf LinkedIn bereits miteinander verbunden sind 🙏🏻. Damit gehören Sie als Leser:in zu meinen 16.000 Followern auf LinkedIn.
Eigentlich ist die pure Zahl der Follower mir nicht weiter wichtig. Ich bin froh darüber, dass ich sehr viele von meinen LinkedIn-Kontakten über Workshops, Events, Gespräche und Treffen kennenlernen durfte.
Ich lege dabei viel Wert auf Transparenz und darauf, eine Beziehung zu meinen Followern herzustellen, eine Community rund um die Themen Corporate Influencer, Networking und Content Creation aufzubauen und schätze jeden Kommentar auf LinkedIn. Darüber erhalte ich gute Einblicke in mein Netzwerk, kann den Kontakt zu euch halten und lerne eure Interessen besser verstehen.
Viele Follower, Views und Likes sind vielleicht gut für die eigene Eitelkeit und geben ein Gefühl von Anerkennung. Die Resonanz lässt mich aber auch einschätzen, was bei euch ankommt und womit ich Menschen erreichen kann. Aber erst über das Engagement via Kommentar erfahren wir mehr voneinander.
👉 Wenn ich über meinen Content anderen helfe, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, erlebe ich meine Wirkung unmittelbar. Das persönliche Feedback motiviert mich, ein Thema weiterzuverfolgen und es weiterzuentwickeln. Create Happiness nennt das wunderbarerweise Jan Willand.
Im deutschsprachigen Raum verzichten wir leider sehr auf das Loben und geben einander viel zu selten ein Zeichen der Wertschätzung.
Erst durch das Feedback gewinnt unser Content an Relevanz. Dadurch wird er eingeordnet und mit neuen Ideen und Inspirationen aufgeladen. Auf LinkedIn können wir in den Kommentaren eine Idee gemeinsam vertiefen und so manche Aspekte weiterdrehen und veredeln.
👉 Unsere LinkedIn-Beiträge erinnern mich an öffentliche Gespräche, in der etwas Großartiges im sozialen Miteinander entstehen kann. Mich erinnert das an das Cluetrain Manifest von 1999.
Selbstdarsteller:in: Ich prahle, also bin ich
In der Absatzwirtschaft geht Anja Sturm der guten Frage nach, ob unsere Businessplattform unter Plattitüden und einer enormen Lobhudelei leidet. Sichtbarkeit um jeden Preis ist sicherlich nicht erstrebenswert. Eigenlob stinkt. Aber wie weit sollte man im Personal Branding gehen, ab wann sind unsere Inhalte auf LinkedIn völlig irrelevant?
Während einige wenige auf LinkedIn jeden noch so kleinen Erfolg zelebrieren, verzichten die meisten Mitglieder auf jede Aktivität und tun sich mit ihren Kommentaren und Likes schwer. Ihr Profil wirkt leer. Die Infobox existiert nicht einmal.
Die meisten Nutzer:innen verzichten in ihren Beiträgen sogar auf den Einsatz von Personalpronomen und langweilen mit eher abstrakten Texten. Eine gewisse Emotionalisierung über “ich” und “wir” ist gar nicht soooo schlecht.
Good News
10 Storytelling Regeln für den Elevator-Pitch von Stefan Huber.
Wird aus Facebook und Co ein riesiges, neuartiges Metaversum, fragt sich Christian Jakubetz und verneint es gleich wieder, weil ein neu aufgelegtes "Second Life" niemanden nützt und andere Konzerne längst sehr viel erfolgreichere Metaversen bauen.
LinkedIn testet einen "Discover" Feed für Content außerhalb des eigenen Networks.