Liebe Leser:innen,
mogeln wir, wenn wir beim Schreiben Chatgpt oder eine andere KI als Hilfsmittel einsetzen? Nicht unbedingt. Denn selbst die Kreativen, die Wert auf ihre echte Kommunikation setzen, sind froh über automatisierte Rechtschreibprüfungen.
👉 Letztlich ist das eine smarte Vorform einer Maschinenintelligenz, die uns bei der Fehlervermeidung hilft. Das Language Tool ist in dieser Hinsicht fantastisch und absolut empfehlenswert als Schreibunterstützung.
Der Streit um kreative Instrumente ist uralt. So hat sich der griechische Philosoph Sokrates vehement gegen das Schreiben ausgesprochen, weil dadurch die Menschen von geschriebenen Texten abhängig würden.
Wer schreibt, lässt darüber die eigenen Erinnerungen und ihr Verständnis verkümmern, meinte Sokrates. Die Leser:innen könnten keine eigene Interpretation eines Gedanken entwickeln, sondern würden vom Text der Autor:innen manipuliert. Aus diesem Grunde argumentierte der Philosoph gegen das Schreiben.
👉 Viele sprechen sich gegen den KI-Einsatz beim Schreiben ein und bezeichnen sich apologetisch als Team Mensch und betont die Echtheit ihrer Texte.
👉 Dabei ist Chatgpt nur ein Tool, eine wunderbare Unterstützung des Schreibprozesses. Es erleichtert die Recherche, hilft bei der Strukturierung und Entwicklung von Texten, ersetzt aber niemals das Denken selbst.
An AutoFill-Einstellungen haben wir uns beim Ausfüllen von Formularen und Dokumenten längst gewöhnt und wollen sie nicht mehr missen. Es ist komfortabel und ihr Einsatz ist nicht verpönt. Künstlich ist es eigentlich dennoch - oder?
Zur neuen Normalität gehören Chatgpt und andere Formen der Maschinenintelligenz dazu. Sie erleichtern uns das fehlerfreie und kreative Schreiben. Allerdings sollten wir am Ende immer selbst, als Verfasser:in einen Text überprüfen, verfeinern und erst dann in die Welt entlassen und dabei den Verstand einschalten. Von selbst und automatisch entstehen keine tollen Texte.
👉 Der 𝗦𝘁𝗼𝗹𝘇 𝗮𝘂𝗳 𝗞𝗜-𝗳𝗿𝗲𝗶𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲 wird nachlassen, weil wir uns an eine Portion KI genauso gewöhnen werden wie an automatische Textkorrekturen.
Entscheidend für den Erfolg ist die Content-Qualität. Wer darauf zugunsten einer falsch verstandenen Authentizität lieber verzichtet, muss dafür vielleicht einen hohen Preis bezahlen.
Oder wie es Wolf Lotter in seinem lesenswerten Newsletter schreibt:
👉 "𝘞𝘪𝘳 𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘥𝘪𝘦 𝘞𝘢𝘩𝘭: 𝘈𝘣𝘦𝘳𝘨𝘭𝘢̈𝘶𝘣𝘪𝘴𝘤𝘩 𝘢𝘶𝘧 𝘧𝘢𝘶𝘭𝘦𝘯 𝘡𝘢𝘶𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘵𝘻𝘦𝘯. 𝘖𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘦 𝘔𝘢𝘨𝘪𝘦 𝘥𝘦𝘴 𝘯𝘶̈𝘤𝘩𝘵𝘦𝘳𝘯𝘦𝘯 𝘜𝘮𝘨𝘢𝘯𝘨𝘴 𝘥𝘢𝘮𝘪𝘵 𝘭𝘦𝘳𝘯𝘦𝘯. 𝘋𝘦𝘯𝘬𝘵 𝘮𝘢𝘭 𝘥𝘢𝘳𝘶̈𝘣𝘦𝘳 𝘯𝘢𝘤𝘩, 𝘸𝘢𝘴 𝘣𝘦𝘴𝘴𝘦𝘳 𝘪𝘴𝘵."
(𝘓𝘰𝘵𝘵𝘦𝘳𝘴 𝘕𝘦𝘸 𝘔𝘢𝘯𝘢𝘨𝘦𝘮𝘦𝘯𝘵, 27.2.23)
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter, Mastodon oder LinkedIn.
Corporate Influencer Breakfast am 1.3.
Was haben Social Media Readiness, Social Selling und Corporate Influencing bei Bechtle gemeinsam? Judith Helene Fauser teilt im Corporate Influencer Breakfast ihre wertvollen Erfahrungen.
Dabei geht sie auf die verschiedenen Herausforderungen ein, die Corporate Influencer in der IT-Branche zu bewältigen haben.
Rund 1.000 Mitarbeiter:innen sind im Rahmen interner Fortbildungen bei Bechtle in den vergangenen Jahren geschult worden. Judith verantwortet die verschiedenen Programme im IT-Systemhaus und betreut die interne Community.
Insbesondere bei einer vernetzten Dezentralität wie bei dem IT-Systemhaus ist es wichtig, eine Community aufzubauen und zu betreuen. Das ist aus Judiths Sicht eine wichtige Voraussetzung für ein Corporate-Influencer-Programm.
Die individuelle Betreuung der Pilotgruppe mit fünf Geschäftsführer:innen hat Bechtle wertvolle Learnings geliefert, die bei dem großflächigen Rollout des Programms genutzt wird.
Bei der Auswahl der Teilnehmenden des Corporate-Influencer-Programms legt Bechtle Wert auf Diversität, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen.
Regelmäßige Coachings und eine klare Kommunikation innerhalb des Programms tragen dabei zum Erfolg bei.
👉 Die Corporate Influencer des IT-Unternehmens sprechen nicht nur über IT-Themen, sondern sollen auch Nahbarkeit vermitteln, um potenzielle Bewerber:innen, insbesondere Frauen in der IT-Branche, anzusprechen.
Insgesamt ist das Corporate-Influencer-Programm bei Bechtle ein wichtiger Bestandteil der Social-Media-Strategie, um die Bekanntheit des Unternehmens zu steigern und potenzielle Bewerber:innen anzusprechen.
Bei Bechtle kann jede:r Mitarbeiter:in potenziell ein Corporate Influencer werden. Social Media Kompetenzen stellen keine Voraussetzung dafür dar.
👉 Wenn Sie mehr über Corporate Influencing, Social Media Readiness und Social Selling und deren Zusammenspiel erfahren wollen, sollten Sie das nächste Breakfast am 1. März 23 um 8:20 Uhr nicht verpassen! Nina I. Mülhens und ich freuen uns auf Sie.
Corporate Influencer Club Nr. 5: Unternehmensgrenzen überwinden
Am Donnerstag laden wir erneut in den Corporate Influencer Club ein. Diesmal moderieren Winfried Ebner und Holger Kahnt.
Als Gäst:innen dabei sind Isabelle Schütz, Allianz: Sie betreut seit 2021 die Corporate Influencer-Community, die unter dem Hashtag #AllianzAmbassadors auf LinkedIn zu sehen ist.
Stefanie von Gostomski und Alexander Luyken von der Deutschen Telekom sind beide als Telekombotschafter dabei. Stefanie konzentriert sich auf Events und Projekte, während Alexander in HR-Kommunikation, Kultur und New Work tätig ist.
Michaela Wüst und Carolin Nillert von DATEV eG ergänzen unsere LinkedIn-Audio-Diskussionsrunde. Michaela treibt die Weiterentwicklung des #DATEVBotschafter-Programms voran. Carolin ist seit 15 Jahren als PR- und Kommunikationsberaterin tätig. Die DATEV-Botschafterin hat eine Passion für die Themen NewWork und Female Empowerment.
Fehler nerven
Aus meinen Fehlern lerne ich weniger als aus meinen Erfolgen. Denn eine negative Rückmeldung ist emotional anstrengend. Sie bedroht mein Ego. Deshalb lenken wir uns davon oftmals lieber ab.
👉 Das ist einfacher. Und geht den meisten Menschen so.
Wir verarbeiten als Menschen am liebsten Informationen, die uns in unserem Selbstbild bestätigen. Andere Meinungen blenden wir lieber aus oder nehmen wir als Information erst gar nicht wahr.
Dieser Urteilsfehler ist als Confirmation Bias bekannt.
In einem Unterkapitel unseres Buchs "Die neue Macht der Corporate Influencer " gehen wir auf die Angst vor dem Scheitern näher ein.
👉 Viele Menschen trauen sich nicht in die digitale Öffentlichkeit, weil sie nichts falsch machen wollen.
Wenn Fehler als solche von unseren Kolleg:innen ständig benannt werden, entsteht ein enormer Druck, der uns vom Publizieren abhält.
𝗕𝗶𝘁𝘁𝗲 𝗸𝗿𝗶𝘁𝗶𝘀𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻 𝗦𝗶𝗲 𝗱𝗲𝘀𝗵𝗮𝗹𝗯 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗶𝗲 𝗥𝗲𝗰𝗵𝘁𝘀𝗰𝗵𝗿𝗲𝗶𝗯𝗳𝗲𝗵𝗹𝗲𝗿 in LinkedIn-Postings 😉.
Wer nichts auf LinkedIn postet, macht natürlich nichts falsch und kann sich über die oberflächlichen Beiträge auf dieser Plattform mokieren.
👉 Durchs mediale Nichtstun fühlen wir uns wohl, tragen aber auf LinkedIn nicht dazu bei, am Status-quo etwas zu verändern.
Wenn Corporate Influencer in ihrer neuen Rolle aktiv sind, dann werden sie aufgrund des öffentlichen Feedbacks im Lauf der Zeit immer besser.
Sie lernen, immer erfolgreicheren Content zu produzieren.
Das bedarf einer positiven Lernkultur in der eigenen Organisation, in der der Austausch und das gemeinsame Lernen gefördert wird.
Die US-Psychologinnen Lauren Eskreis-Winkler und Ayelet Fishbasch haben in ihren Studien herausgefunden, dass wir von den Siegen und Niederlagen anderer Menschen gleichermaßen profitieren.
Das macht deutlich, wie wichtig es ist, Misserfolge zuzulassen und miteinander zu lernen.
Good News
Vor genau einem Jahr haben Winfried Ebner und ich das Buch “Die neue Macht der Corporate Influencer” geschrieben und erklärt, wie Mitarbeiter:innen die Kommunikation von Unternehmen verändern - und damit die Unternehmen selbst. Winny hat das Feedback unserer Leser:innen festgehalten.
Der überarbeitete AuthoredUp (ex AuthoredIn) 2.0 kommt!
Absolut: JA. Vielen Dank für dieses wichtige Plädoyer. Wer die Duden-Korrektur nutzt, der kann auch Stil-Hilfen wie deepl und Co ausprobieren. Vielleicht ist das auch eine Frage des tiefen Selbstvertrauens: Ich bin mir meines Stils und meiner Fähigkeiten sicher. Deshalb benutze ich solche Tools – denn sie ändern mich nicht, sie bieten mir nur etwas an.