Liebe Leser:innen,
stolpern kann jede:r schnell in der Öffentlichkeit. Fehler machen wir alle. Deshalb sollte niemand Angst vor der digitalen Öffentlichkeit haben. Wer aktiv ist, macht Fehler und sollte sich nicht sorgen.
Die Gründe für die digitale Angst sind vielfältig:
👉 Fehlende Schreiberfahrung: Vielleicht schreiben Sie nicht viel und sind deshalb nicht textsicher. Dadurch entstehen Fehler, die Sie blamieren könnten. Aber ist dem wirklich so? Meistens übersehen wir Rechtschreibfehler, ignorieren sie beim Lesen, wenn die Story selbst überzeugt.
👉 Skandalisierung in den Medien: Wir lesen immer wieder über die Beispiele aus Politik, Kultur und Wirtschaft, was alles schieflaufen kann. Wenig erfahren wir darüber, wie reibungslos die Social Media Kommunikation der meisten Menschen abläuft.
👉 Schere im Kopf: Oftmals ist unklar, was Mitarbeitende über ihr Unternehmen, ihre Branche und ihr Fach-Knowhow überhaupt schreiben dürfen. Die Angst, etwas falsch zu machen, lässt uns zurückhaltend agieren, selbst wenn wir viel mehr dürfen.
👉 Meinung macht angreifbar: Wer nichts sagt, erhält kein Feedback, wird aber damit auch nicht in Frage gestellt. Der Status-quo gerät nicht in Schieflage, aber es verändert sich durchs mediale Nichtstun auch nichts zum Positiven.
👉 Unklare Unterstützungslinien intern: Oftmals gibt es in Unternehmen keine erkennbare Hilfestellung in persönlichen Krisensituationen. Viele fühlen sich bei schwierigen Reaktionen alleingelassen. Bei Corporate-Influencer-Programmen werden hingegen genau dafür Ansprechpartner:innen etabliert.
👉 Vorbilder fehlen: Wir brauchen Vorbilder auf allen Hierarchieebenen, die es uns vorleben, dass eine digitale Angst unnötig ist und wir sogar Vorteile von Social Media haben.
👉 Fehlende Netzwerkerfahrung: Erst wer aktiv in Social Media ist, erlebt, wie schnell sich ein großartiges Netzwerk aufbauen lässt. Was wir davon haben, ist erst uns erst einmal unbekannt, viel zu abstrakt. Vielleicht finden wir niemanden, der unsere Kontaktanfragen akzeptiert? Auch das kann Angst machen. Dabei sind viele dazu bereit, ihr Netzwerk auszubauen, selbst ohne Sie persönlich getroffen zu haben.
👉 Angst vor der Sichtbarkeit: Unsichtbar lebt es sich manchmal leichter, weil wir keine Zeit verlieren und nicht so durchschaubar sind.
Letztlich sollten wir den Menschen Mut machen, damit sie aktiv Social Media nutzen können. Die digitalen Ängste lassen sich meistens ausräumen. Allerdings muss es für den einzelnen immer auch relevant und vorteilhaft sein, auf Social Media aktiv zu werden.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Teilnehmen am Event d2mtalk Marathon
Worauf es bei einem Corporate Influencer Programm ankommt und warum diese sehr beliebt sind, darüber sprechen die Kommunikationsberaterin Su Franke und ich auf dem d2mTalk Marathon am 27. Juli ab 14:50 Uhr.
Dabei gehen wir auf den Aufbau einer passenden Corporate Influencer Strategie näher ein und widmen uns folgenden Fragen:
✪ Viele Corporate Influencer haben ein enormes Zeitproblem. Sie sollen ihre jeweiligen Aufgaben für die Abteilung erfüllen, aber gleichsam nebenbei Content produzieren. Wie geht das überhaupt?
✪ Längst gehören Corporate Influencer zur Creation Economy dazu und schaffen es ihre Expertise sichtbar zu machen.
✪ Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die jüngeren Generationen für Corporate Influencer Initativen wichtiger als die Boomer sind. Warum wir nicht nur Social Media Alleskönner:innen brauchen.
✪ Erfolgreiche Corporate Influencer Programme basieren auf kleinteilige interne Communities, in denen der Austausch untereinander und Corporate Learning gefördert wird.
✪ Ohne Persönlichkeit ist die Expertise nicht viel wert. Gute Corporate Influencer bieten mehr als technokratische Informationen. Sie zeigen ihre Expertise mit Herzblut.
Der d2mtalk Marathon ist ein 12-Stunden-Live-Talk mit zahlreichen Gästen, Themen und Formaten rund um den Wandel der Kommunikation. Die Veranstaltung wird moderiert durch die d2mtalk Crew Thorsten Ising und Björn Negelmann.
Sie können sich selbst kostenlos für die Veranstaltung registrieren und erfahren mehr unter https://www.d2m-summit.de/d2mtalk-marathon.html
Corporate Influencer Recht
Ein rechtliches Q&A-Paper über Corporate Influencer von SKW Schwarz Rechtsanwälte liefert die wichtigsten Antworten auf Fragen zu Kennzeichnungspflichten, Haftungsregeln, Social Media Guidelines und Datenschutz.
Wenn Corporate Influencer Beiträge auf Social Media posten, gilt das grundsätzlich als Verhalten zugunsten des eigenen Arbeitgebers, weil es indirekt der Absatzförderung dient.
Schließlich greifen Corporate Influencer mit ihren Postings zugunsten ihres Arbeitgebers in den Wettbewerb ein. Dadurch können sich ihre Arbeitgeber beispielsweise Reputationsvorteile verschaffen und ihre Angebote besser vermarkten.
Es bringt übrigens gar nichts aus rechtlicher Sicht, wenn Sie auf LinkedIn oder Twitter in Ihrem persönlichen Profil schreiben, "Das sind meine privaten Ansichten". Der kommerzielle Zweck wird Ihnen weiterhin unterstellt.
Der Rechtsanwalt und CEO Stefan Schicker empfiehlt Unternehmen unbedingt, interne, unternehmensspezifische Social Media Guidelines zu etablieren. Denn darüber können sie den kontrollierten Umgang mit einzelnen Social Media Plattformen unterstützen und sensibilisieren gleichzeitig das Bewusstsein der Mitarbeiter:innen für mögliche Haftungsrisiken.
Rechtliche Schulungen sind ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung für Corporate Influencer Programme, um das Unternehmen rechtlich in der Social Media Kommunikation sicherer aufzustellen.
Zu den wichtigsten Standards in den Guidelines zählen laut SKW Schwarz folgende Punkte:
📌 Regelungen zur Nutzung der sozialen Medien am Arbeitsplatz
📌 Rechtliche Hinweise auf gesetzliche Pflichten und Folgen rechtswidriger Pflichtverstöße
📌 Allgemeine Kommunikationsanweisungen zum rechtmäßigen Umgang mit Kolleg:innen und Kund:innen und Wettbewerbern
Zudem sollten die Corporate Influencer auf eigenständiges werbliches Posten lieber verzichten, weil dieses der Kennzeichnungspflicht unterliegt. Journalistische Beträge sind unkritisch, wenn die Mitarbeiter:innen eines Unternehmens als solche erkennbar sind. Der kommerzielle Charakter muss deutlich gemacht werden.
Auf LinkedIn ergibt sich die Unternehmenszugehörigkeit oft bereits aus der Kennzeichnung unter dem Profilnamen des Corporate Influencers. Dadurch ist automatisch bei jedem Beitrag transparent, wer der Arbeitgeber ist.
Besonders spannend ist folgende Empfehlung der Rechtsanwälte: "Sind Corporate Influencer für das Unternehmen tätig, handelt es sich regelmäßig um Arbeitszeit. ... Vor allem müssen hier die Vorgaben zur Höchstarbeitszeit und zu Ruhezeiten eingehalten werden."
Das gilt auch für Social Media. Insofern empfiehlt es sich, den Corporate Influencern für ihre Aktivitäten freie Zeit während der Arbeit einzuräumen und keine darüber hinaus gehenden Erwartungen zu haben.
Zum Corporate-Influencer-Paper
Twitter Spaces verfremdet in Zukunft Stimmen
Wer seine eigene Stimme nicht mag oder sich selbst anders in Social Audio inszenieren will, sollte sich die aktuelle Entwicklung bei Twitter Spaces näher ansehen. Der Kurznachrichtendienst experimentiert derzeit mit einem neuen Vocal Feature. Über einen Audio-Filter sollen die Spaces-Nutzer:innen ihre Stimme aufnehmen und verzerren können. Dadurch können wir dann so hoch wie eine Biene klingen oder mit der Stimme des Terminators sprechen.
Erst kürzlich kündigte Twitter die Einstellung des Story-Formats Fleets an. Spaces scheint hingegen sehr viel beliebter zu sein und wird daher ausgebaut. Die aktuellen Entwicklungen bei Twitter werden von der Börse positiv betrachtet. Anscheinend kommen die Innovationen an.
Employer Branding & Creation Economy
Im Persoblogger wird deutlich gemacht, wie sehr wir uns von den Social-Media-Anfängen entfernt haben. Stattdessen bewegen wir uns auf die Creation Economy zu, in der einige wenige sehr aktiv sind.
Wie zeitgemäßes Employer Branding aussieht, darüber spricht der Persoblogger Stefan Scheller im Lea Podcast. Employer Branding machen alle Unternehmen, aber oft wissen sie es nicht.
Das Krones Blog wird zum Magazin
Eines der bekanntesten Corporate Blogs ist nun nach 1.886 Artikeln eingestellt worden: das Krones Blog. Seit 2013 haben dort die Mitarbeiter:innen der Krones AG regelmäßig sehr authentisch und erfolgreich aus ihrem Unternehmen berichtet.
Als neue zentrale Plattform mit allen Unternehmensgeschichten gibt es nun das Krones Magazin, in dem es weiterhin Mitarbeiter-Stories, Kundenreportagen und Messeimpressionen als Text oder Video geben wird.
Good News
Warum Corporate Learning ein strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen, das erläutert eine Studie von Stepstone und Kienbaum.
Warum eigene Unternehmenskanäle langfristig eine Kommunikationsreichweite am besten garantieren, darauf geht Stefanie Söhnchen in einem Blogpost näher ein.
E-Books scheinen die Print-Bücher nicht ersetzen zu können. Aber in der Coronazeit haben viele Leser:innen mehr E-Books als bisher gekauft. So schnell ist das Papier kein Auslaufmodell. Somit stellt die elektronische Variante keine Gefahr für die Printobjekte dar. Zu gering ist der Marktanteil.
So teilen sich laut JustWatch die Streaminganbieter in Deutschland den Markt: