Liebe Leserinnen und Leser,
im vergangenen Jahr mussten sich viele Menschen in ihrem Leben radikal umstellen. Das Unvorstellbare ist durch die Coronakrise zur neuen Realität geworden, in der es längst normal geworden ist, ins Clubhouse einer Audio-App zu gehen, Videokonferenzen zu besuchen und aufs Reisen zu verzichten.
In meiner alten Welt bin ich jede Woche viel unterwegs gewesen und habe meine Bahncard 100 weidlich genutzt. Doch in 2020 bin ich über den März hinaus kaum mit der Bahn gereist, sondern auf Zoom und Teams besonders aktiv - wie so viele.
Das Bestehende ist durch Corona radikal in Frage gestellt worden. Doch durch das Neue und die Digitalisierung in unserem Leben werden zahlreiche Fenster der Möglichkeiten geöffnet, die wir auch als Chance begreifen können, unser Leben und Arbeiten neu zu gestalten.
Natürlich haben wir uns diesen Perspektivenwechsel nicht ausgesucht. Wir müsse das neue Normale erst für uns erobern und zukunftsfähig werden. Über kleine Veränderungen passiert das jeden Tag.
In diesem Sinne möchte ich Sie jede Woche mit auf die Reise nehmen und wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Die Kommunikationswelt verändert sich radikal
In der Social Media Welt ist es nicht einfach, sich offen zu einem gesellschaftlichen Thema zu positionieren. Viele Entscheider schrecken daher davor zurück, sich selbst in der digitalen Öffentlichkeit zu zeigen.
Wie harsch es in der Social Media Welt zugehen kann, erlebt der SPD-Politiker Karl Lauterbach seit Beginn der Coronakrise. Beleidigungen, Drohungen und Mordaufrufe gehören zum Arbeitsalltag des Gesundheitspolitikers. Je größer die Coronamüdigkeit ist, desto härter scheint die "Kritik" auf Twitter und co. zu werden.
In seinem Tweet bringt es Lauterbach jedoch selbst sehr gut auf den Punkt:
Angesichts einer solchen Bedrohungssituation fällt es vielen Politikern und Vorständen schwer, auf Twitter oder LinkedIin aktiv zu werden und Haltung zu zeigen. Sie befürchten, dass sie als Person des öffentlichen Lebens in ähnlicher Weise angegriffen werden könnten.
Allerdings kann es sich auch lohnen, sich offen zu engagieren. So äußerte die Unternehmerin Sina Trinkwalder vor kurzem in der Talk-Show Maybrit Illner eine deutliche Kritik, für die sie auf Social Media gefeiert worden ist: „Nur ein Einziger ist hier voll im Lockdown und das ist das Wirtschaftsministerium“, meinte die Gründerin des Textilunternehmens manomama. Sie mahnt damit die fehlenden Coronahilfen an.
Auf Social Media erhielt sie für ihre klare Positionierung viel Beifall. Der Ausschnitt aus der Talk-Sendung ist in den vergangenen Tagen viral gegangen. Auf Twitter wurde der Video-Ausschnitt allein rund 236.000 mal aufgerufen.
Mit ihrer Haltung spricht sie für viele Entscheider aus kleinen und mittleren Unternehmen, die sich zurecht mehr Unterstützung von den Politikern erhoffen.
Ich würde mir generell häufiger die Einmischung von Unternehmern und Unternehmerinnen in Politik und Gesellschaft wünschen. Sina Trinkwalder macht das als Geschäftsführerin bereits seit vielen Jahren sehr konsequent.
In diesem Kontext klingt die Phrase Social CEO gleich ein wenig anders. Sie steht eben nicht nur für die Social Media Aktivitäten einiger Entscheider, sondern kann auch für das gesellschaftliche Engagement der Geschäftsführer stehen.
Newsroom-Geburtstag der DAK auf Clubhouse
Vor einem Jahr hat die Krankenkasse DAK ihren Corporate Newsroom gestartet und setzt damit auf größere interne Transparenz. Geplant waren viele regelmäßige Offline-Treffen im Newsroom. Doch dann wirbelte Corona in der Coronakrise vieles durcheinander. Durch ihr vernetztes und agiles Kommunikationsmanagement profitiert die DAK dennoch vom Newsroom-Prinzip.
Am 24. Februar lädt die DAK am Nachmittag ins Clubhouse ein, um mit einigen Kommunikatoren anlässlich ihres Newsroom-Geburtstages über ihre Erfahrungen zu diskutieren.
Buchtipp für Kommunikatoren
Im Februar 21 ist das PR-Standardwerk “Public Relations” von den Herausgebern Dominik Ruisinger und Oliver Jorzikin der 3. Auflage erschienen. Es versteht sich als Leitfaden für modernes Kommunikationsmanagement und bildet die Bandbreite zeitgemäßer Unternehmenskommunikation ab. Dabei unterstützt es PR-Verantwortliche, die nötigen Werkzeuge in ihrer Bedeutung besser einzuordnen. Ich durfte in der Neuauflage ein Kapitel zum Thema Corporate Influencer beitragen.
Corporate Influencer Breakfast
Auf das Thema Personal Branding mit Marina Zayats im Corporate Influencer Breakfast blickt Nina Mühlens in ihren Insights zurück:
Darüber hinaus gab es viele spannende Tweets zu unserem Zoom-Talk:
Mit dem Corporate Influencer Breakfast geht es am 3. März weiter. Falls Sie Anregungen für neue Referenten haben, freue ich mich auf Ihr Feedback.
Auf Clubhouse treffen wir uns erneut am Montag und Mittwoch jeweils um 15.55 Uhr: Dabei setzen wir uns mit den Themen Positionierung und Hatespeech auseinander.
Good News
Allen Unkenrufen zum Trotz wächst Facebook weiter. So stieg die Zahl der monatlich aktiven Facebook-Mitglieder bis Ende 2020 auf knapp 2,8 Milliarden Menschen an.
In der LinkedIn-Gruppe “Hearts & Minds” dreht sich alles um Interne Kommunikation. Moderiert von Bianca Bauer, Microsoft.
12 Content-Marketing-Tools, die auf One-to-One vorgestellt werden.
Ein Podcast über New Work, den ich gerne gehört habe: Reden ist Silber: “Wirksam führen - Zusammenarbeit neu gestalten.” Jörg Rosenberger spricht mit der großartigen Hanna Drabon von Comspace über New Work. Gibt New Work noch die passenden Antworten in Zeiten der Corona-Pandemie?
Corona und der Wissenschaftsjournalismus: Es war nicht immer leicht, gute und verständliche Informationen zu erhalten, meint Ranga Yogeshwar in seinem Zapp-Video.
Einige Twitterer können zurzeit Voice Messages in den Direktnachrichten verschicken. Damit will Twitter vom Audio Hype profitieren. Ob diese Funktion weltweit ausgerollt wird, ist noch fraglich.