Liebe Leser:innen,
auf LinkedIn gibt es lauter schöne Menschen. Überall lächeln sie uns über ihre Beiträge im Netzwerk an. Wer für seine persönliche Botschaft ein Foto von sich aussucht und dazu ergänzt, erhält oftmals mehr Views, Klicks und Kommentare.
Deshalb laden viele Unternehmen im Rahmen eines Corporate Influencer Programms zu professionellen Foto-Shootings ein. Über diese Bilderwelten können wir unsere Botschaften besser visualisieren. Außerdem profitieren wir vom Wiedererkennungseffekt.
Gute Fotos sind das neue Gold - nicht nur auf TikTok, sondern auch auf LinkedIn. Der Druck auf LinkedIn-Mitglieder ist enorm, ebenfalls persönliche Fotos zu posten. Schließlich funktioniert die Emotionalisierung.
“Körper verkaufen Ideen. Schönheit signalisiert Erfolg”, schreibt Isabell Prophet auf t3n. “Erfolg zieht Erfolg an. So funktioniert die Welt nun einmal. Aber die Bildsprache, die wir gerade in sozialen Netzwerken sehen, ist extrem. Der Zwang, sich professionell auf Model-Niveau zu inszenieren, ist in der Arbeitswelt angekommen.”
Gut finden muss das niemand. Kritisch blickt Isabell auf die Bilderwelten. Diese scheinen selbst auf LinkedIn manchmal sogar wichtiger als die eigentliche Idee zu sein.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Clickbaiting für den LinkedIn-Erfolg
Langweilen oder nerven Sie die LinkedIn-Postings? Immergleiche Bilderwelten, fehlende Einstiege und emotionale Clickbaitings wirken auf Dauer 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁. Aber ohne gute Teaser verlieren Sie Ihre Leser:innen.
Irgendwann verbrauchen sich Effekte. Die Bild-Text-Schere - wenn ein Bild so gar nicht zum Text zu passen scheint - das verstört mitunter auf LinkedIn. Um es plakativ zu machen, setze ich bei diesem Posting auf ein entsprechendes Unsplash-Foto von Anton Malanin statt auf ein Selfie von mir.
Wenn fast alle LinkedIn-Aktiven auf Clickbaits setzen - und uns mit der Auflösung unter dem Button 𝗠𝗘𝗛𝗥 𝗔𝗡𝗭𝗘𝗜𝗚𝗘𝗡 enttäuschen - erst dann ändern wir unser Verhalten und werden zweifelnder auf solche Content-Angebot reagieren und lieber auf den Klick verzichten.
So etwas können Sie sich nicht leisten, wenn Sie Ihre Leserschaft beispielsweise als Corporate Influencer oder Social Seller erreichen und an sich binden wollen. Dafür brauchen Sie ein stimmiges Content-Angebot, das zu Ihrer Reputation passt.
Attraktive Inhalte verführen Ihre Kontakte, sich mit Ihren fachlichen Themen auseinanderzusetzen. Es schadet dabei sicherlich auch nicht, auf aktuelle Debatten einzugehen, aber begeben Sie sich lieber nicht auf den Boulevard.
Alexander Hoyer spricht in einem LinkedIm-Posting sogar von einem "Verblödungskreislauf", der deutlich macht, wie schnell wir uns von emotionalen Inhalten verführen lassen. Während es genügend LinkedIn-Mitglieder gibt, die für ihren "deepen, langen Fachcontent" wenig Likes erhalten, sind andere erfolgreich, die "flachen, seichten Content, seien es Selfies, populäre aber inhaltlich nicht sauber recherchierte oder verzerrte Aussagen, Zitate, Populismus" anbieten.
Alexander nennt das eine BILD-Content und das andere FAZ-Content. Damit bringt er es gut auf den Punkt:
Boulevardmedien dienen in erster Linie der Unterhaltung. Dazu setzen sie oft geschickt auf die Mittel der Intimisierung, Personalisierung und Skandalisierung. All das sehen wir täglich auf LinkedIn. Es funktioniert.
Demgegenüber scheint das fachliche Posting unterzugehen, dass auf eine Positionierung als Experte oder Expertin setzt. Es mag sein, dass der Fachcontent nicht ganz so schnell Reichweite erzielt wie sensationshaschende Postings, doch ich bin mir sicher, dass die kontinuierliche Content-Qualität sich für den Einzelnen auf Dauer im Personal Branding auszahlen wird.
Fachliche Inhalte lassen sich unterhaltsam für LinkedIn aufbereiten. Das ist vielleicht mühsam, kostet mehr Zeit, aber es funktioniert. Vergessen Sie lieber die Views und Likes. Schauen Sie auf die persönlichen Kommentare und Gespräche und sogar Ergebnisse, die sich aus ihren Postings ergeben. Das ist wichtiger.
Corporate Influencer Breakfast
In dieser Woche war eigentlich ein Breakfast mit der Sachsen Energie geplant. Doch aufgrund der Erkrankung meines Gastes müssen wir den Termin auf den 11. Januar 23 verschieben. Das nächste Corporate Influencer Breakfast findet wieder am 23. November 22 statt.
Warum das Gesundheitswesen auf Corporate Influencer setzen sollte
Warum es sich lohnt, sein Wissen zu teilen, darüber habe ich im Corporate Influencer Breakfast mit Bettina Jung vom KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. diskutiert. Diese Folge gibt es nun als Aufzeichnung im Corporate Influencer Podcast.
In unserem Gespräch gehen wir auf die innovativen Entwicklungen in der Kommunikation der Gesundheitsbranche ein und sprechen darüber, auf welche Voraussetzungen Corporate Influencer Programme in Krankenhäusern und im Healthcare Markt treffen.
Zum Corporate Influencer Podcast
Ein aktueller Überblick über den LinkedIn Algorithmus
Auf 57 Seiten gibt der Algorithm Report 2022 fundierte Antworten auf die Frage, wie wir auf LinkedIn am besten unsere Reichweite verbessern. Richard van der Blom gibt einen lesenswerten Überblick über die neuesten Änderungen im LinkedIn Algorithmus.
Events auf LinkedIn
09.11.22: TCC - Taking Care of Content #2: In Content we trust: Vertrauen im Content - Event von Stefan von Gagern
Good News
Bewegtbild wird ein wichtiger Kommunikationsfaktor in den nächsten Jahre sein, weil der Zugang zu Bewegtbild viel einfacher ist und viel leichter konsumierbar ist. Darüber sprechen Christian Kaiser und Nina Mülhens in der 3 Folge des Lunchbox Podcasts.
#Hörenswert KW 45 – Upcoming LinkedInAudio Events, kurartiert von Holger Kahnt.
In der vergangenen Woche fand beim Hessischen Rundfunk das erste Botschaftercamp22 von Medienschaffenden statt.