Liebe Leser:innen,
jeder Mensch ist bemerkenswert und hat eine digitale Identität. Es ist nicht immer leicht, das für sich selbst anzunehmen. Noch unangenehmer wird es, wenn wir uns selbst online oder offline präsentieren sollen.
Ein Blick auf die Profile der meisten LinkedIn-Mitglieder zeigt das deutlich. Der Infobereich wird von vielen LinkedIn-Mitgliedern nur halbherzig ausgefüllt. Oft fehlt die Selbstbeschreibung sogar völlig.
Dabei bietet das LinkedIn-Profi eine großartige Gelegenheit, auf die eigenen Stärken zu verweisen und sich so vorzustellen, wie man am liebsten gesehen werden will.
Doch so etwas gilt als überflüssige Selbstdarstellung und stö´ßt hierzulande auf große Ablehnung. Zurückhaltung wirkt vornehm, deutet aber eigentlich nur auf eine fehlende Selbstanerkennung oder eine gewisse Unsicherheit hin.
So schwer es uns fällt, sollten wir immer darüber nachdenken, wie wir mit unserem Online-Angebot - etwa einem LinkedIn-Profil - wirken.
Erfolge und Leistungen sind nicht selbsterklärend. Wenn Sie selbst nicht darüber im Info-Bereich berichten, wer soll es dann tun?
Auf LinkedIn schreibt Kristina Maria Brandstetter: “Selbstbewusstsein und Selbstwert sind wie ein Muskel, den man trainieren kann. Es wird Tage geben, da fällt es uns schwerer und Tage, da strotzen wir nur so - mit regelmäßigem Training schaffen wir aber eine solide Grundkondition, die uns weiter trägt.”
Sie stellt in ihrem Beitrag die #IamRemarkable Initiative vor, in der Mitarbeitende ermutigt werden, sich selbst mehr Vertrauen zu schenken und selbstbewusster in die digitale Öffentlichkeit zu gehen.
Die Alternative ist manchmal nicht besonders erquicklich. Denn wer per Copy and Paste für sein Unternehmen in der Social Media Welt agiert, macht sich selbst schnell zu einem Klonkrieger, der seine Identität vor anderen versteckt.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Corporate Influencer Breakfast am 1. September
Wenn wir über notwendige Veränderungsprozesse in den Unternehmen sprechen, dabei Schlagwörter wie New Work und Agilität im Munde führen, denken wir viel zu technokratisch.
Diese Change-Themen werden oft nur oberflächlich auf der „Tool-Ebene“ verhandelt, ohne dabei zu überprüfen, ob diese wirklich nützlich sind und zu einem konkreten Unternehmen passen.
Mit Prof. Dr. Nico Rose diskutieren wir beim nächsten #corporateinfluencerbreakfast darüber, wie sehr Organisationen und ihre Mitarbeitenden dem alten Denken verhaftet sind und ob diese überhaupt Veränderungen anstreben.
Es wird nach Ansicht des Wirtschaftspsychologen viel zu wenig darauf geachtet, welche psychologischen Bedürfnisse durch diese Methoden erfüllt werden sollen. Letztlich muss alles für den Einzelnen Sinn ergeben und glaubwürdig sein.
Lässt eine Organisation sich darauf ein, so wird schnell deutlich, dass sich die Bedürfnisse der Mitarbeitenden auch wunderbar innerhalb klassisch-hierarchisch strukturierter Unternehmen erfüllen lassen.
Corporate Influencer Programme setzen oft auf selbstbestimmte Content Creators, die sich auch jenseits von Hierarchien wohlfühlen und mit ihren persönlichen Freiheiten umgehen (können).
Eine wichtige Haltung auf diesem Weg bezeichnet Nico als „Job Crafting“. Dabei geht es darum, in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess den eigenen Job in jenen zu verwandeln, den man gerne hätte, ohne die Rolle verlassen zu müssen.
Melden Sie sich an für unser Corporate Influencer Breakfast am 1. September 21. Wir starten am Mittwoch um 8:20 Uhr.
Anmeldung auf Eventbrite
Corporate Influencer Umfrage bis Dienstag
Für eine kleine Analyse mache ich eine Umfrage über die Corporate Influencer Programme im deutschsprachigen Raum. Bisher gibt es immer noch keine wirklich validen Zahlen zu den Unternehmen, die auf Corporate Influencer setzen.
Deshalb würde ich mich freuen, wenn Sie an der Umfrage in unserer Corporate Influencer Gruppe auf LinkedIn teilnehmen. Sie läuft bis Ende August.
Niemand mag Klonkrieger
Viele Unternehmen wollen ihren LinkedIn-Content pushen, indem sie Mitarbeitende zum Content-Sharing auffordern. Einige versprechen sich davon große Reichweiten mit wenig Aufwand, was völliger Blödsinn ist.
Nachdem ein Unternehmen einen Inhalt auf der LinkedIn-Page publiziert hat, können über den Button "Team informieren" die Beschäftigten vom Admin dazu aufgefordert werden, den LinkedIn-Content nochmals auf ihren persönlichen Accounts zu sharen.
In der Theorie klingt das wunderbar. Schließlich erhalten so alle Angestellten sehr schnell neuen Content, den sie teilen können. Oft nehmen Mitarbeitende die Inhalte ihres Arbeitgebers gar nicht wahr.
Aber es ist zweifelhaft, ob die Bereitschaft wirklich so groß ist, die Inhalte nochmals mit Copy and Paste zu sharen. Zudem entstehen auf diese Weise keine besonders glaubwürdigen Inhalte.
Unternehmen benötigen keine Mitarbeiter:innen, die als Corporate Influencer in einer Formation marschieren und dort dieselben Inhalte nochmals verteilen. Viel spannender sind selbständig denkende Mitarbeiter:innen, die ihre Social Media Aktivitäten mit einer persönlichen Note versehen und ihre Expertise zeigen.
Gefragt sind Menschen mit Ecken und Kanten, die das Potenzial zum Personal Brand haben, weil sie sich in ihren spezifischen Themenfeldern auskennen und andere daran teilhaben lassen wollen. Durch ihre Begeisterung und Leidenschaft sind diese intrinsisch motivierten Mitarbeiter:innen die besseren Unternehmensbotschafter:innen, die selbständig einen anderen Blick auf die Unternehmensmarke ermöglichen.
Wenn die Corporate Influencer eines Unternehmens nur ihre Marke replizieren, immer wieder Corporate Content veröffentlichen, warum sollten wir ihnen in Social Media folgen?
Etwas Langweiligeres als Klonkrieger:innen kann ich mir nicht vorstellen. Ihnen fehlt das Individuelle und damit der menschliche Charakter.
Klonkrieger:innen tragen eine Maske und lächeln nicht, weil das zu viel über ihr Innenleben verraten würde. Sie sind in ihren digitalen Kanälen sehr vorsichtig und vermeiden es, irgendeine menschliche Regung zu zeigen.
👉 Mir sind echte Menschen mit all ihren menschlichen Regungen auf LinkedIn und anderswo lieber.
Hashtags gibt es seit 14 Jahren
in Leben ohne Hashtags ist möglich, aber wäre auf LinkedIn oder Twitter weniger angenehm. Nun feiert der „#“ Geburtstag seinen 14sten Geburtstag. Wer auf LinkedIn auf einen Hashtag klickt, kommt dadurch auf alle Beiträge mit den Postings, die mit dem Rautezeichen getaggt worden sind.
Hashtags …
📌 erleichtern die Recherche
📌 zeigen die Relevanz eines Keywords an
📌 ordnen ein Thema ein
📌 helfen beim Verschlagworten eines Textes
📌 lassen sich kreativ einsetzen
📌 stärken das Teamgefühl
📌 machen #corporateinfluencer sichtbarer
📌 dienen als Informationsquelle
📌 erleichtern das Monitoring
Eine gute Hilfestellung für das Bewerten von Hashtags bietet die Google-Chrome-Erweiterung LinkedIn Hashtags -> https://lnkd.in/dFP62VWK
Sobald Sie nach dem Installieren des Plugins mit der Maus über einen LinkedIn-Hashtag fahren, können Sie direkt die Followerzahl erkennen. Dadurch erkennen Sie sofort, wie viele Menschen diesen Hashtag bisher abonniert haben.
Wenn Sie auf LinkedIn Hashtags abonnieren, erhalten Sie in Ihrem Newsfeed die Inhalte des jeweiligen Hashtags.
Außerdem können Sie unter "Ihre Hashtags" ganz links unter Gruppen und Events direkt auf Ihre abonnierten Hashtags zugreifen.
Good News
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Nur für jeden Siebten (13,8 Prozent) ist es denkbar, Journalismus und Nachrichten von einer Künstlichen Intelligenz zu konsumieren.
Es gibt ein neues Business Social Network namens Polywork. Für Neugierige ist es zumindest etwas zum Ausprobieren, aber eine Konkurrenz ist es keinesfalls für LinkedIn oder Xing.