Liebe Leser:innen,
eine gute Alternative zur unübersichtlichen Social Media Welt sind Newsletter oder Blogs, in der strukturierte Inhalte angeboten werden.
LinkedIn kostet beim Lesen viel Kraft. Deshalb kommen viele Leser:innen damit nicht zurecht, lesen wenig und schreiben überhaupt nichts.
Niemand will dort etwas veröffentlichen, was nicht auf Anerkennung stößt.
No Bullshit ist ein gutes Motto, was uns davor bewahrt, unsere Leser:innen zu langweilen oder zu beleidigen.
Aber etwas mehr Mut würde ich mir wünschen. Die Risiken sind gar nicht so groß, wie sie anfangs wirken.
Corporate Influencer werden darauf in der Regel gut vorbereitet.
Ich freue mich, wenn Du den Eck-Newsletter weiterempfiehlst oder mir Feedback gibst.
Viele Grüße
Klaus Eck
Den Information Overload auf LinkedIn bewältigen
LinkedIn überfordert uns mit einem Überangebot an Informationen. Das liegt nicht an der Content-Qualität, sondern an der schieren Menge im Newsfeed. Jedes Mal müssen wir uns entscheiden, ob wir einen Beitrag lesen oder nicht.
Meistens entscheiden wir uns dagegen.
👉 Oder liest Du jeden LinkedIn-Beitrag der letzten Stunde in Deinem Newsfeed. Sicher nicht.
✅ Es ist wie bei einem Einkauf in einem Supermarkt, bei dem es 60 Marmeladen im Angebot gibt. Vor dem Regal überlege ich nicht lange, sondern kaufe so gut wie immer eine Erdbeermarmelade von der Marke M.
Warum? Weil es mir eine Entscheidung abnimmt und mich kognitiv entlastet.
Wenn ich neu überlegen muss, welches von den vielen Produkten ich auswähle, gehe ich nach meiner Entscheidung unzufrieden aus dem Supermarkt raus. Denn ich habe mich dann gegen 59 andere Marken entschieden.
✅ Unser Gehirn mag Gewohnheiten.
95 Prozent unserer Handlungen geschehen automatisch. Diese entlasten uns. Deshalb ist LinkedIn manchmal so anstrengend.
Wenn ich morgens überlege, welche(n) der zahllosen Beiträge ich lesen soll, überfordere ich mich damit gleich zum Start in den Tag. Das kostet viel Konzentration.
Denn dann beginne ich ihn mit zahlreichen Abwägungen: Soll ich diesen oder jenen Text lesen? Sogar ein Video schauen?
Oder scanne ich lieber meinen Newsfeed? Und lese gar nichts.
✅ Ich starte meinen Tag beim Frühstück nicht mit dem LinkedIn-Newsfeed, sondern mit ausgewählten Medienangeboten, darunter sind der Spiegel, die TAZ und die Süddeutsche.
Auf diese Weise schone ich meine zeitlichen Kapazitäten und kann meine Ressourcen anders nutzen.
Wenn ich vormittags als Erstes im LinkedIn Newsfeed recherchiere, muss ich zahlreiche Entscheidungen treffen und starte deshalb unzufrieden in die Arbeit.
Ich fühle mich wohler, wenn ich gezielt einzelne Beiträge auswähle und lese.
Dafür habe ich zahlreiche LinkedIn-Listen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten aufgebaut, die zu meinen Bedürfnissen passen.
Über meine Lesezeichen gelange ich so zu fundierten Beiträgen ausgewählter Personenmarken, denen ich vertraue.
Ein Beispiel dafür findest Du in meiner LinkedInListe1.
Auf diese Weise bin ich im Newsfeed nicht dem Zufall überlassen und muss jedes Mal von Neuem auswählen. Ade Information Overload.
Die Auswahl habe ich aufgrund meiner Erfahrungen mit Menschen und meiner Leseerfahrungen getroffen.
Wer auf Clickbaiting setzt, fliegt schnell aus meinem Relevant Set raus und wird nicht mehr gelesen.
Mehr zum Aufbau einer LinkedIn Liste
Corporate Influencer Club: Thought Leader & Social Seller in der IT
Wie baue ich mir auf LinkedIn eine Audience auf? Wie kann ich auf dieser Plattform überhaupt etwas im B2B verkaufen? Darüber haben wir im Corporate Influencer Club am 1. August auf LinkedIn diskutiert.
Auf dem Corporate Influencer Live Workshop der IT-Systemhauses Bechtle gab es mehrere Masterclasses, in denen wir darüber diskutiert haben, wie Thought Leader entstehen und wie wir Talente und Kunden auf LinkedIn gewinnen.
Über den Spagat zwischen Corporate Influencing, Thought Leadership und Social Selling haben Sophie Rickmann und ich mit Judith Helene Fauser, Marie Isabelle Hirschelmann und Ragnar Heil in unserem LinkedIn Audio diskutiert.
Wir werden die Folge demnächst im Corporate Influencer Podcast veröffentlichen.
Mein medialer Wegbegleiter brand eins
Seit 25 Jahren lese ich die Zeitschrift brand eins. Kein anderes Medium habe ich so lange im Print-Abonnement. Der aktuelle Titel verrät, warum das so ist: "No Bullshit." Dafür liebe ich die Zeitschrift.
Ich bin von Anfang als Leser dabei und liebe den Zugang auf Wissen, wie die Brand eins es seit 1999 aufbereitet.
🔺 Veränderung und eine bessere Wirtschaft sind mir immer wichtig gewesen. Deshalb bin ich dem Wirtschaftsmedium immer treu geblieben.
1999 war für mich eine aufregende Zeit, in der ich von der PR-Verantwortung in einem IT-Unternehmen zur Ressortleitung online bei Werben & Verkaufen gewechselt bin.
Bei wuv. de haben wir damals jeden Tag mit einer kleinen Online-Redaktion rund 250 Beiträge online gestellt und per Newsletter verschickt.
In einer verrückten Zeit gab mir die Brand eins immer eine fundierte Orientierung. Sie förderte mein Denken und half mir bei der Reflexion der Digitalisierungsthemen.
🔺 Die sogenannte Dotcom-Blase erreichte 1999 ihren Höhepunkt. Das Internet wurde als das nächste große Ding gefeiert. Das führt zu astronomischen Bewertungen an der Börse.
Ich habe bis März 1999 beim Softwareunternehmen Brokat in der Kommunikation gearbeitet. Zwei Tage in der Woche habe ich in München remote für Stuttgart gearbeitet.
🔺1999 habe ich meine digitale Identität auf den Kopf gestellt, in dem ich bei unserer Heirat den Namen meiner Frau angenommen habe. Ich heiße erst seit rund 25 Jahren Klaus Eck.
Vielen Dank, liebe Gabriele Fischer, mit der ich vor einigen Jahren gerne bei einer Blattkritik diskutiert habe.
Und natürlich danke Wolf Lotter, dessen zahlreichen Kolumnen ich in der Zeitschrift vermisse, auch wenn er woanders von mir gelesen wird.
Worauf Corporate Influencer auf LinkedIn achten sollten
Pass auf, was Du sagst! Du verlierst Deinen Job, wenn Du auf LinkedIn negativ auffällst: Diese Drohungen hören nicht nur Corporate Influencer, die mit ihrer Meinung öffentlich anecken. Panik ist dennoch nicht angebracht.
Es ist zwar wirklich so, wie die Freshfields-Anwältin Karin Buzanich-Sommeregger im Businessinsider erzählt.
✅ Der Titel lautet: "Darum können Corporate Influencer leichter gekündigt werden".
Wer sich auf LinkedIn exponiert, eine kritische Haltung deutlich artikuliert, macht sich in seinem Unternehmen angreifbar.
Wer sich klar äußert, muss damit rechnen, dass es darauf Reaktionen gibt.
Das ist allerdings in erster Linie bei Themen zu erwarten, die gegen eine Corporate Influencer Guideline oder Unternehmensprinzipien eindeutig verstoßen.
🔴„Alles im Leben, das diskriminierend oder rechtswidrig ist", kann zu Deiner Kündigung führen, wenn Du darüber etwas auf LinkedIn postest, meint die Rechtsanwältin.
Corporate Influencer sind ganz normale Angestellte. Als solche erhalten sie den allgemeinen Kündigungsschutz. Allerdings liegen die Hürden für eine Kündigung bei ihnen niedriger, als bei normalen Angestellten, meint Buzanich-Sommeregger.
✅ Der Corporate Influencer ist dem "mehr ausgesetzt, weil er eine exponierte Stellung innehat und genau dafür da ist, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.“ Dadurch wird alles relevant, was von Corporate Influencern publiziert wird.
Sogar Privates kann durch die öffentliche Rolle für ein Unternehmen relevant sein.
👉Problematisch wird es, wenn Mitarbeitende nicht verstehen, wo sie selbst Grenzen überschreiten.
Recht eindeutig ist es, bei „rechtsextremen Äußerungen wie im Fall von dem Sylt-Video oder einfach politisch-pointierte Äußerungen, die zum Problem für ein Unternehmen werden, sobald sie damit in Verbindung geraten.“
Aber wenn jemand "nur" das Ansehen seiner Organisation gefährdet, ist es für den Einzelnen nicht immer ganz leicht zu verstehen. Das kann schon passieren, wenn jemand sich selbst durch seine Äußerungen öffentlich blamiert und das in Verbindung mit dem Unternehmen gebracht werden kann.
Eine gute Unternehmenskultur und der regelmäßige Austausch über das Publizieren in der digitalen Öffentlichkeit verhindern Missverständnisse.
Ich kenne selbst viele Menschen, die von ihren Vorgesetzten abgemahnt worden sind und ihre LinkedIn-Beiträge wieder löschen mussten.
Meistens führten Missverständnisse dazu.
Nicht immer ist jedem in einer Organisation klar, was ein Corporate Influencer ist.
Deshalb ist die interne Kommunikation von großer Bedeutung für den Erfolg eines Corporate Influencer Programms. Sie schützt und unterstützt den Corporate Influencer.
✅ Und nimmt Dir die Angst davor, auf LinkedIn zu posten.