Liebe Leser:innen,
das Schreiben auf LinkedIn fällt vielen Menschen schwer. Es ist für viele keine alltägliche Praxis. Wer etwas publiziert, muss seine Komfortzone verlassen. Wir stellen uns mit unseren Texten dem öffentlichen Urteil.
Worüber soll ich auf LinkedIn berichten? Es ist alles gesagt, alles gepostet und verbreitet. Das ist ein Vorbehalt, den viele LinkedIn-Mitglieder haben. Ihr Netzwerk möchte mehr über Sie erfahren. Die Sichtbarkeit ist eine Chance.
Schreiben ist reines Training. Am Anfang gibt es vielleicht weniger Likes und Kommentare. Das ist wahr, aber nicht schlimm oder?
Entscheidend ist die Wirkung, die Sie mit Ihrem Content erzielen (wollen). Übung macht den Meister oder die Meister:in.
Schreiben Sie über Ihr Thema und schauen Sie lieber pragmatisch, wie viel Sie wirklich mitzuteilen haben und was am besten zu Ihrer persönlichen Positionierung passt.
Im Folgenden verrate ich Schreibungeübten, wie sie ihre Texte optimieren können:
Orientieren Sie sich bei der Content Creation an gesprochener Sprache und verhalten Sie sich beim Schreiben wie ein:e Erzähler:in.
👉 Was wollen Sie gerne mitteilen? Sagen Sie es in wenigen kurzen Sätzen.
👉 Sprechen Sie es für sich aus, nehmen Sie das einfach auf und transkribieren Sie den gesprochenen Text. Sie werden sich wundern, wie lesenswert Ihr Beitrag ist.
👉 Lesen Sie sich Ihren Text nach dem Schreiben noch einmal laut vor. Wenn Sie sich damit dann wohl fühlen, veröffentlichen Sie ihn einfach.
👉 Die Sätze dürfen sehr kurz sein. Testen Sie die einfache Sprache. Kommen Sie mit 5 bis 10 Wörtern pro Satz aus. Das ist mir meistens in diesem Text gelungen. Oder?
👉 Tauschen Sie das Wort "man" gegen ein "ich" aus.
👉 Machen Sie statt einem Komma einen Punkt. Weniger Schachtelsätze sind viel wert.
👉 Lassen Sie sich auf die Transparenz ein. Geben Sie einen Einblick in Ihre Gedankenwelt.
👉 LinkedIn ist wie ein Gespräch mit Ihren Kunden.
Sie machen mit Ihren Texten in Ihrem Netzwerk ein Gesprächsangebot. Damit ermöglichen Sie ihren Kontakten, auf Ihre Gedanken zu reagieren.
Das Feedback Ihrer Leser:innen per Like, Kommentar und View ist ein Indiz dafür, ob Ihr Text unterhaltsam und informativ ist und ankommt.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Live im Corporate Influencer Podcast Nr. 15
Zum zweiten Mal trafen wir uns mit unserer Corporate Influencer Community in einem LinkedIn Live. In dem 30-minütigen lockeren Talk über unser Podcast-Format stellten wir uns den Fragen unserer Hörer:innen:
Alex wunschel 🎙, Winfried Ebner und ich sprachen über die Erkenntnisse der ersten 14 Episoden, mögliche Inspirationsquellen für Corporate Influencer Content, die Trennung von Privatem und Beruflichem und die Loyalitätsfrage sowie das Podcheck.de Revival von Alex.
Wieder haben wir viele Fachfragen aufgegriffen und wollen Euch den Mitschnitt als eine etwas andere Podcast-Folge nicht verheimlichen.
Der ideale LinkedIn Info-Bereich
Selbstdarstellung ist unbeliebt. Das fällt in LinkedIn-Profilen besonders im eher dürftig ausgefüllten 𝗕𝗲𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵 𝗜𝗻𝗳𝗼 auf. Wir tun uns schwer damit, uns öffentlich zu präsentieren und vergeben damit eine große Chance.
👉 Ich habe meinen eigenen LinkedIn-Bereich gestern sehr stark umgebaut, um damit den Anforderungen der Follower und Kontakte gerechter zu werden. Nach der kurzen Lektüre soll sofort klar werden, wer ich bin, was ich mache und anbiete.
In vielen LinkedIn-Profilen verzichten Mitglieder lieber darauf, etwas im Info-Bereich über ihre Person zu erzählen. Einige haben das Feature 𝗔𝗯𝗼𝘂𝘁 übersehen, viele ignorieren es oder tun sich damit schwer, die Lücke im Profil zu schließen.
Wissen Sie, was in Ihrer Info-Box steht oder wann Sie den Bereich zuletzt aktualisiert haben? Viele LinkedIn-Mitglieder verzichten in der 𝗜𝗻𝗳𝗼 auf eine attraktive Präsentation der eigenen Ideen, Fähigkeiten und Angebote.
👉 Damit verzichten sie auf die Gelegenheit, sich in einem kleinen Elevator Pitch vorzustellen.
Verstehen Sie Ihren Info-Bereich am besten als kleine Website, auf der Sie sich auf 2.600 Zeichen präsentieren können. Das ist besonders gut für Corporate Influencer geeignet, die ihre Rolle und persönliche Content-Strategie erläutern wollen.
Achten Sie beim Ausfüllen Ihres Info-Bereichs darauf,
🔻 dass nur die ersten 3 Zeilen des Info-Bereichs in der Vorschau angezeigt werden
🔻 auf Ihre berufliche Position einzugehen
🔻 etwas über Ihre Expertise zu verraten
🔻 keine reine Textwüste zu produzieren
🔻 viele kleine Absätze zu nutzen
🔻 auf eine gute Textstruktur
🔻 einige passende Emojis zur Auflockerung des Textes einzusetzen
🔻 mit einigen Aufzählungen zu arbeiten
🔻 die wichtigsten Keywords für Ihre Personal Brand zu verwenden
🔻 dass Sie als Expert:in erkennbar sind
Ein wichtiges Kriterium für die Sichtbarkeit des eigenen Profils ist dessen Vollständigkeit. Der LinkedIn-Algorithmus entscheidet darüber, wie oft ein Profil im Newsfeed bei anderen angezeigt wird. Allein dafür lohnt es sich schon, den Info-Bereich zu nutzen.
Sie entscheiden darüber, mit welchen Begriffen Sie auf LinkedIn gefunden werden. Etwas LinkedIn-SEO schadet hierbei sicher nicht.
👉 Wie gefallen Ihnen meine Anregungen und mein Info-Bereich?
Abschied vom LinkedIn Newsfeed
Wer sich auf den LinkedIn-Newsfeed einlässt, erhält ein chaotisches Informationsmenü. Das Scrolling durch den Content ist ein digitaler Verlust an Lebenszeit. Stattdessen lohnt es sich den Newsfeed zu verlassen.
Auf LinkedIn können wir anderen folgen und hoffen, dass deren Botschaften einigermaßen konsistent sind. Leider werden unsere Erwartungen selten erfüllt. Deshalb sprechen viele von der Facebookisierung LinkedIns und behaupten, dass bestimmte Inhalte nicht zu einer Businessplattform passen.
Wir haben es bei unseren Kontakten mit Menschen zu tun, die nicht nur eine Rolle haben, sondern vielfältig interessiert sind und deshalb über ihre Themen publizieren. Konsistent ist das oft genug nicht.
In meinem Newsfeed gibt es immer sehr viel Neues zu entdecken, darunter ist aber auch viel Unwichtiges mit einigermaßen Relevantem gemischt. Jedes Posting buhlt um meine #Aufmerksamkeit. Wir erhalten viele banale, manchmal aber auch sehr spannende Geschichten.
👉 Rolf Dobelli warnt in seinem Bestseller „Die Kunst des guten Lebens“ davor, dass diese Angebote „keine Geschenke, sondern Raubtaten, keine Gewinne, sondern Verluste, keine Gaben, sondern Entnahmen“ seien.
Wir bezahlen mit unserer Aufmerksamkeit. Dabei vergessen wir, dass sich Aufmerksamkeit nicht teilen lässt. Wenn wir uns den Softnews widmen, können wir in der Zeit keinem Menschen unsere persönliche Zeit schenken.
👉 Den Umgang mit der Informationswelt haben wir nie bewusst gelernt. Unsere Reizbarkeit ist uns evolutionär mitgegeben worden, um uns vor Tieren zu schützen. So richtig einfach kann niemand mit dem Internet umgehen, auch kein Digital Native.
Die Aufmerksamkeit in der Digitalwelt zu fokussieren, bedarf einer gewissen Zeit und Übung. „Jeder Moment kommt nur einmal. Wer seine Aufmerksamkeit bewusst einsetzt, hat mehr vom Leben.“ (Rolf Dobelli)
Wer seine Aufmerksamkeit selbst bewusst steuert, lernt es, Ablenkungen zu vermeiden:
So können Sie gezielt
👉 auf LinkedIn die Glocke einsetzen oder
👉 Newsletter wie #dercorporateinfluencer abonnieren oder
👉 thematische Hashtags abonnieren und darüber Informationen finden.
Dann müssen Sie nichts verpassen, überlassen sich bei der Recherche auch nicht mehr dem Zufall.
Emojis in der Kommunikation einsetzen
3.633 Emojis gibt es zurzeit offiziell. Wer auf LinkedIn oder auf anderen Plattformen häufiger Emojis einsetzen und sofort finden will, sollte einen Blick auf die Emojipedia werfen. Das ist ein fantastisches Nachschlagewerk für Emojis.
Seit 2013 gilt sie als eine der führenden Informationsquellen zu Emojis im Internet. Dort werden alle Emojis im Unicode-Standard mit Namen, Bedeutung und Bildern der Implementierungen verschiedener Betriebssysteme und Programme aufgelistet.
Good News
Podcasten ist die Rückkehr des Mediums zu seiner Wurzel: der menschlichen Kommunikation, schreibt Journalist Nils Minkmar.
Personal Branding ist weit mehr als nur das ich-bezogene In-den-Fokus-Stellen der eigenen Person, meint der Persoblogger Stefan Scheller.
Was bringt ein Corporate Influencer-Programm und was steckt dahinter und warum ist dezentrale Kommunikation heute nicht mehr wegzudenken? Darüber spricht Sinah Titzmann, Datev, in einem Interview mit Bürobesuch.
360.000 Beschäftigte sollen im öffentlichen Dienst bereits fehlen. Wenn die Boomer in Rente gehen, dürften die Personalprobleme noch weiter zulegen. (Spiegel)