Liebe Leser:innen,
der gesellschaftlicher Wandel zeigt sich in unserer Sprache und in unserem Handeln. Zum Glück werden Frauen in unserer Gesellschaft immer präsenter. Das zeigt sich in den Debatten auf Social Media und in ihrer Repräsentanz in den Unternehmen.
Wenn ein alter weißer Mann anfängt das Gendern für sich zu entdecken, sorgt das zumindest für viel Aufmerksamkeit. Damit hatte ich in der Form auf LinkedIn nicht gerechnet. Ahnen hätte ich es angesichts des Gender-Spiegel-Covers vor einer Woche durchaus.
Ich liebe die deutsche Sprache und weiß, dass sie sich schon immer geändert hat. Deshalb werde ich mich künftig bemühen, vermehrt auf geschlechtsneutrale Formulierungen im Eck Newsletter zu achten, den Doppelpunkt oder das generische Femininum einzusetzen.
Im Corporate Influencer Breakfast am Mittwoch habe ich die Social CEO Catharina van Delden zu Gast. Wir sprechen über ihre Rolle und ihre Leidenschaft für Social Media Kommunikation.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Corporate Influencer Breakfast: Social CEO
Ein CEO sorgt im Idealfalle dafür, dass Mitarbeitende, Kunden und Partner glücklich sind. Das nimmt die Münchnerin Catharina van Delden auch im Digitalen sehr ernst. Sie ist schon früh im Thema Crowdsourcing aktiv gewesen, twittert und bloggt darüber genauso wie sie auf Video zu Open Innovation spricht. Sie ist seit 2013 Mitglied im Bitkom Präsidium und seit April 2017 Mitglied des Beirats Süd der Deutschen Bank AG.
Wer Meinungsmacher:innen im Crowdsourcing sucht, kommt nicht an Catharina van Delden vorbei, die seit vielen Jahren ihre Expertise in diesem Feld zeigt. Die MBA Absolventin der TU München und UC Berkeley ist CEO der Innosabi GmbH, einer Crowdsourcing-Softwarefirma in München.
Sie versteht sich als das Gesicht ihrer Firma und ist bewusst als Markenbotschafterin aktiv. So hat sie als Autorin mehrere Publikationen zu den Themen Open Innovation und Social Media Marketing veröffentlicht. Online ist sie als Social CEO schnell zu finden und gut erreichbar. Für Catharina ist das Digitale nichts Bedrohliches mehr, sondern gehört ganz selbstverständlich zu ihrer Aufgabe als Gesicht des Unternehmens dazu.
„Ein CEO sorgt dafür, dass genug Bier da ist, wenn Nachtschichten geschoben werden müssen – dieses Bild trifft es, glaube ich, ganz gut. Es bedeutet, dass man eine Vision vor Augen haben muss, das Team gut zusammenstellt und die richtigen Partnerschaften entwickelt. Dazu gehört es auch, richtig zu kommunizieren, zu wissen, wo man hinwill und wie man dorthin kommt. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, das Funding zu sichern, um die Strategie umsetzen zu können“, erläutert sie ihr Selbstverständnis.
Social Media nutzt van Delden jedoch nicht nur, um sich fachlich zu positionieren. Angst davor, ihre Persönlichkeit online zu zeigen hat sie nicht. „Persönlichkeit so viel wie möglich, Persönliches so viel wie nötig“, daran orientiert sie sich. „Für mich ist es absolut in Ordnung, markant zu sein und seine Meinung deutlich zu machen, wenn es zur Philosophie des Unternehmens passt, weil man dadurch nahbarer, erkennbar und sympathisch wird. Das gilt natürlich vor allem für das digitale Umfeld. Bei Privatem sollte man meiner Meinung nach gut abwägen, was man zeigt.“
In Deutschland haben viele Entscheider:innen eine gewisse Angst in die digitale Öffentlichkeit zu gehen und sind eher zurückhaltend in Social Media aktiv. Die Innosabi-Chefin glaubt, dass vielen einfach die direkte Erfahrung fehlt. Viele hätten Angst davor, etwas in der Öffentlichkeit falsch zu machen. Außerdem meint sie: „Ein weiterer starker Effekt geht sicher von den Medien aus, die über Horrorstories von geleakten Promifotos oder abgehörten Handys berichten. Das führt zu vielen Ausreden, warum Social Media nicht relevant oder interessant für CEOs sei. Dabei verkennen die meisten die Vorteile, nämlich dass die Kommunikation über die verschiedenen Kanäle viel gezielter abläuft als vorher.“
Sie würde sich wünschen, dass sich Manager:innen mehr auf Neues einlassen. Schließlich mache Kommunikation viel Spaß und bringe für große wie kleine Unternehmen gerade im B2B-Bereich viele Kundenanfragen. „Inoffizielle Kommunikation macht uns zugänglich und schafft digitale Nähe“, erläutert sie ihre digitalen Aktivitäten. „Wenn mir jemand folgt, weiß ich, dass derjenige mich kennt. Wenn ich das Profil interessant finde, schicke ich ihm mein Buch, weil derjenige Interesse an mir oder uns gezeigt hat. Ich finde es spannend, sich unkompliziert anzunähern und zusammen über interessante Themen diskutieren zu können.“
In unserem Corporate Influencer Breakfast am 17. März diskutiere ich mit Catharina van Delden unter anderem über folgende Fragen:
👉 Wie mache ich meine/n Chef:in zum Social CEO?
👉 Was zeichnet eine moderne, kollaborative Führungskraft aus?
👉 Wie hat sich das Leadership weiterentwickelt?
👉 Wie profitieren Führungskräfte von der Social Media Kommunikation?
👉 Wie nahbar und authentisch kann und sollte eine #CEO sein?
👉 Wie viel Zeit sollten Führungskräfte investieren?
👉 Welche Tipps für Vorstände gibt es?
Kostenlos anmelden für unserer Zoom-Event unter Eventbrite.
Corporate Influencer Breakfast: Das Video zu Social Audio mit Alexander Wunschel
In der vergangenen Woche habe ich mit dem Social-Audio-Experten Alex Wunschel über die Rolle von Corporate Podcasts gesprochen. Immer mehr Unternehmen entdecken Podcasts für sich und setzten dabei auf ihre eigenen Mitarbeiter:innen als Content Creator. Ich habe Alex gefragt, wie gut die Corporate Podcast-Ansätze wirklich sind und wie sie sich optimieren lassen.
Corporate Influencer Breakfasts im März:
24. März 21 - Swiss Life: Corporate Influencer Programm
31. März 21 - Wolf Lotter, Brandeins: Haltung und Purpose
Die Passion Economy kommt
Jeder Content Creator kann inzwischen über Online-Plattformen seine Inhalte direkt monetarisieren. Der Trend weg von der Massenkommunikation wird immer deutlicher erkennbar. Wir abonnieren nicht mehr pauschal mediale Feeds, sondern suchen geschlossene Communities via Whatsapp, Facebook, LinkedIn oder Clubhouse auf. Darüber hinaus können wir Newsletter von Journalist:innen oder Expert:innen direkt abonnieren. Markus Albers beleuchtet in seinem lesenswerten LinkedIn-Artikel die “Passion Economy” oder “Creator Economy” etwas genauer.
Eine spannende Entwicklung, die auf Corporate Influencer abfärben könnte. Schließlich sind diese ebenfalls Content Creator, die sich oft genug über ihre Inhalte und Leidenschaft definieren und in ihren Organisatoren eine immer wichtigere Rolle einnehmen. So wollen inzwischen Führungskräfte auch als Thought Leader wahrgenommen werden. Dazu gehört allerdings nicht nur das Ideen entwickeln, sondern das Machen in ihrer jeweiligen Expertise. Insofern wären sie eine wunderbare Ergänzung in dieser neuen Buzzwelt.
Ein schönes aktuelles Beispiel gibt es bei den Telekom Botschaftern, die an der Jerusalema Challenge mitgewirkt haben. Über 100 Mitarbeiter:innen aus über 30 Standorten haben weltweit bei diesen 3 Minuten Musik-Video mitgemacht. Der Tanz führt über Kaiserslautern nach Zagreb, Berlin, Bonn, Bremen, Hamburg, Hannover, Köln, Paris, Pune, Skopje, Moskau, Singapore, Košice, Barcelona, Madrid, Zollikofen, über Dallas bis nach Seattle.
Die Entstehungsgeschichte des Videos zeigt, zu was verteilte Netzwerke in einer Organisation fähig sind. Die Telekom Botschafter hatten in kürzester Zeit ein spezielles Kernteam aus allen Kontinenten formiert, das die Video-Sequenzen eingesammelt und koordiniert hat. So entstand innerhalb von wenigen Wochen das Video mit über 100 Mitarbeiter:innen, die weltweit verteilt arbeiten.
Tooltipps
Hashtags auf LinkedIn werden unterschätzt. Wer sich als Corporate Influencer oder Personal Brand positionieren möchte, sollte darauf achten, die relevanten Hashtags ausfindig zu machen und zu verwenden. Eine gute Hilfestellung bietet das Google-Chrome-Plugin LinkedIn Hashtags. Sobald Sie mit der Maus über einen Hashtag in LinkedIn fahren, sehen Sie dort direkt die entsprechende Followerzahl.
Dadurch müssen Sie nicht mehr die jeweilige Hashtagseite aufrufen, um zu entscheiden, ob Sie einen Hashtag einsetzen. Auf einen Blick erkennen Sie auf diese Weise relevante Hashtags für sich. Mehr als drei oder vier Hashtags sind in einem LinkedIn Update nicht sinnvoll, weil sie einerseits vom Lesen ablenken und sich andererseits vermutlich negativ auf den LinkedIn Algorithmus auswirken.
Good News
Viele spannende Content Creator lassen sich bei den Goldenen Blogger 2021 entdecken: die Nominierten.
Interne Communities zur Unterstützung der Mitarbeitenden werden in Unternehmen immer häufiger eingesetzt. Diese bieten ein enormes Potenzial für Organisationen.
Wer sich für Politik und Gesellschaft interessiert, sollte einen Blick auf das Jobatey Journal werfen. Darin gibt es jeden Tag zahlreiche Headlines und Links zum aktuellen Zeitgeschehen.
Der Spiegel startet in dieser Woche einen neuen spannenden Podcast namens Spiegel Daily mit Juan Moreno und Yasemin Yüksel. In der ersten Folge geht es um den Kampf um Fakten in der Coronakrise.
Buch-Tipp
Vielleicht ist die Zeit der guten Vorsätze kurz vor Ostern schon wieder vorbei. Dennoch kann ich Christoph Kochs neues Buch “Digitale Balance: Mit smarter Handynutzung leichter leben – Die 30-Tage-Challenge” empfehlen. Der Journalist setzt sich seit vielen Jahren fundiert mit den Themen Internetabstinenz und Onlinesucht auseinander.
In seinem neuen Werk erklärt er, warum uns Apps süchtig machen und wie es uns gelingen kann, den eigenen Online-Konsum zu reduzieren. Statt auf Digital Detox und damit einer totalen Abstinenz empfiehlt Koch eine digitale Balance.