Liebe Leser:innen,
es ist nicht immer leicht, Kritik und Feedback auszuhalten. Das haben in der vergangenen Woche einige Schauspieler:innen erlebt, die sich zur deutschen Coronapolitik ironisch geäußert haben und sich nun völlig missverstanden fühlen.
Aber auch wenn wir auf LinkedIn, Facebook oder gar Twitter unsere Haltung zeigen, müssen wir auf Widerspruch gefasst sein. Ganz so harmonisch, wie wir es uns oft wünschen, ist eine öffentliche Debatte nicht.
Damit kann nicht jede:r umgehen. Denn nur wenige haben in einer Redaktion gearbeitet, in der eine kritische Reflexion von Texten etwas völlig Normales ist.
Unternehmen wollen sich positiv inszenieren, aber nicht öffentlich unter Feuer geraten und Teil eines Shitstorms werden. Deshalb äußern sich viele Entscheider:innen eher ungern zu gesellschaftlichen Fragestellungen.
Andererseits wissen auch viele Entscheider:innen, dass eine Haltung positiv auf die eigene Reputation und Wahrnehmung einzahlen kann. Aus diesem Grunde setzten immer mehr Unternehmen auf Corporate Influencer, die sich gut geschult und unterstützt öffentlichen Debatten stellen können. Sie stehen mit ihrer persönlichen Meinung für Fachthemen und können über ihr Personal Branding eine Marke glänzen lassen.
Wer im Unternehmen organisatorisch und technisch dafür sorgt, dass die Corporate Influencer gewappnet sind, muss sich keine Sorgen um die öffentliche Wahrnehmung machen. Eine gut aufgesetzte Advocacy stellt eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Unternehmensbotschafter:innen dar.
Worauf es beim Aufbau eines Corporate Influencer Programms sonst noch ankommt, das erfahren Sie in unserem Youtube-Video (s.u.) über das Corporate Influencer Breakfast der vergangenen Woche.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Reputations-GAU Allesdichtmachen
Mit ihrer Kampagne #allesdichtmachen haben sich die beteiligten Schauspieler:innen keinen Gefallen getan. Der vielleicht sogar gut gemeinte Versuch einer Kritik an der Coronapolitik der Regierenden ist schiefgegangen und hat einen Shitstorm ausgelöst.
Wenn Prominente wie Heike Makatsch, Meret Becker, Jan Josef Liefers und Ulrike Folkerts sich in Videos über die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus lustig machen, wirkt das zynisch.
Außerdem müssen sie mit dem Beifall von Querdenkern und anderen Verschwörungsgläubigen leben.
Nachdem sie am Donnerstagabend ihre Filmbeiträge mit persönlichen Statements hochgeladen hatten, haben sie einige Tage lang die Trending Topics auf Twitter dominiert. Zahlreiche Medien haben über die Aktion berichtet. Nur wenige positiv.
Einsetzen wollen sich die Schauspieler:innen für den durch Corona arg gebeutelten Kulturbetrieb. Doch das Internet versteht keine Ironie und betont anderes.
In den Videos zeigen die Kulturschaffenden wenig Empathie für die Hinterbliebenen der rund 80.000 Covid-Toten und die zahlreichen Covid-Kranken.
Auf ihre Reputation wird die Aktion nicht positiv einzahlen. Kein Wunder also, dass sich viele der Schauspieler:innen später von ihrer eigenen Aktion distanziert haben.
Recruiting profitiert vom persönlichen Storytelling
Wenn ein Unternehmen seine Mitarbeiter:innen auf der Website oder in Social Media vorstellt, zahlt das nicht nur auf das Employer Branding, sondern auch auf das Recruiting ein. Talente erhalten dadurch einen ersten Eindruck von der Unternehmenskultur, vom Team und von möglichen Aufgabengebieten. Eine gewisse Transparenz schadet hierbei nicht. Denn persönliche Erfahrungsberichte zahlen auf die Marke ein und können diese attraktiver machen. Mehr dazu auf Medienrot.
Corporate Influencer Breakfast
In unserem Corporate Influencer Breakfast am 21. April haben Dr. Irène Y. Kilubi, Markus Härlin, Stefan Schicker, Jochen Hencke und ich darüber diskutiert, wie sich ein Corporate Influencer Programm am besten aufsetzen lässt. Das Youtube-Video zum Talk gibt es in diesem Newsletter.
Falls Sie Interesse an unserer Corporate Influencer Masterclass haben, können Sie sich dazu noch anmelden. Sie startet am 4. Mai.
Sobald wieder neue Breakfast Talks im Mai geplant sind, werde ich darauf in den kommenden Ausgaben des Eck Newsletters verweisen.
Den richtigen Corporate Influencer mit den passenden Skills finden
Erfolgreiche Markenbotschafter:innen sollten über spezifische Soft Skills wie soziale Kompetenz und Storytelling verfügen, die sich auch entsprechend in den Inhalten widerspiegeln. Weiterhin sollte die Person engagiert sein und ein gutes Verhältnis zu ihrer Community auf Social Media aufbauen wollen. Diese und weitere Fähigkeiten werden von Corporate Influencern erwartet.
Mehr dazu im PR-Blogger von Dr. Irène Kilubi.
Good News
Facebook kündigt einen Clubhouse-Klon für den Sommer an und will neben Audio-Rooms neue Sound Features einführen. Außerdem sollen Podcast-Hosts ihre einzelnen Episoden direkt auf ihrer Facebook Page einbinden können.
Die Zahl der Internetnutzer erreichte Anfang April 2021 laut dem Digital 2021 April Global Statshot Report eine Gesamtzahl von mehr als 4,7 Milliarden.
Weiterhin sehr beliebt sind die Plattformen des Unternehmens Facebook.
Reputationsfalle Corona: Ein Fehlverhalten von Unternehmen in der Pandemie wird von den Stakeholdern bestraft.
Buch-Tipp: Margot Bloomstein: Trustworthy
Vertrauen ist in unserer Aufmerksamkeitsökonomie eine wichtige Währung geworden. Denn es bietet uns Orientierung in der Unübersichtlichkeit an. Die Content-Strategin Margot Bloomstein hat mit “Trustworthy: How the Smartest Brands Beat Cynicism and Bridge the Trust Gap” ein wichtiges Buch darüber geschrieben, wie Marken das verlorene gegangene Vertrauen wieder zurückgewinnen können. Bloomstein verrät uns, wie Unternehmen empathischer und authentischer werden und dadurch auf ihre Reputation einzahlen.