Liebe Leser:innen,
unsere Gesellschaft entwickelt sich rasant, manchmal sogar schneller als es uns lieb ist. In der Coronazeit verändert sich vieles. So sind die Events notgedrungen digitaler geworden. Das Reisen fällt weitgehend aus.
Dennoch suchen wir weiterhin den Kontakt, wollen eine gewisse soziale Nähe herstellen und weiterhin im Geschäft mteinander bleiben.
Wer sich nicht mehr analog begegnen kann, muss anderes ausprobieren, um weiterhin seine Kunden oder Freunde zu treffen. Eine kleine Möglichkeit bieten Netzwerke wie LinkedIn oder Twitter dazu an. Videokonferenzen erlauben es ebenfalls, ein wenig Nähe aufzubauen. Selbst Newsletter können hierbei helfen.
Gleichzeitig verändern sich in die internen Prozesse in Unternehmen und miteinander sogar Hierarchien und Verantwortlichkeiten. Was heißt die Digitalisierung eigentlich für Arbeitskräfte? Was wird von Ihnen heute erwartet? Wie viel Flexibilität muss sein? Darüber spreche ich im nächsten Corporate Influencer Breakfast mit Hanna Drabon.
Zudem erhalten Corporate Influencer neue Freiheiten, zumindest was die Content Creation und die Ansprache von Kunden angeht. Doch hierbei treffen unterschiedliche Generationen aufeinander und sind überrascht, wenn die Harmonie beim Duzen ausbleibt. Manchmal ist ein freundschaftliches Sie viel besser, das überfordert niemanden und lässt Raum für die Weiterentwicklung unserer persönlichen Beziehungen. So sieht es zumindestens Wolf Lotter (siehe Video unten), mit dem ich ein längeres Gespräch über digitale Höflichkeit geführt habe.
Wie all das zusammenhängt, das können Sie in meinem Buchtipp nachlesen.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Ihr Klaus Eck
Ich freue mich, wenn Sie den Eck Newsletter weiterempfehlen oder mir Feedback geben. Folgen Sie mir gerne auf Twitter oder LinkedIn.
Corporate Influencer Breakfast mit Hanna Drabon
Sind nicht alle Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen irgendwie schon Corporate Influencer? Oder ist das ein großer Irrtum? Denken Sie nur an das Thema innere Kündigung. Nicht jede:r dürfte sofort motiviert sein, wenn Sie zum Sharen ihrer Unternehmensinhalte auffordern.
Beim nächsten Corporate Influencer Breakfast am Mittwoch diskutiere ich über diese Fragen mit meinem Gast Hanna Drabon, Mitglied der Geschäftsleitung in der Digitalagentur comspace, sowie ihrem Kollegen Jan Saarmann.
Außerdem werden beide uns erklären, warum Quarkbällchen nicht nur in Bielefeld das beste Tool für Social Media sind und wie Hunde etwas zum Employer Branding beitragen können.
Weitere Diskussionspunkte:
👉 Wie viel Verantwortung haben Corporate Influencer in einem Unternehmen?
👉 Arbeiten Corporate Influencer jenseits von klassischen Hierarchien?
👉 Selbstorganisiertes Arbeiten klingt toll, aber was heißt das konkret?
👉 Wie aktiv sind die Mitarbeitenden als Corporate Influencer tatsächlich?
👉 Wie können Sie unterstützt werden: Stichwort Advocacy?
👉 Wie wichtig ist in diesem Kontext die interne Kommunikation?
👉 Was heißt eigentlich Digital Leadership?
👉 Sind Corporate Influencer agiler?
📌 Anmelden via Eventbrite für unseren kostenlosen Zoom-Talk am 14. April
Corporate Influencer Breakfast: Das Video
Warum uns Harmonie verblöden lässt und warum wir menschlich und digital höflich bleiben sollten, darüber habe ich Ende März mit Wolf Lotter auf Zoom diskutiert. In unserer Wissensgesellschaft geht es um Aufklärung und Selbstbestimmheit. Dazu bedarf es der Förderung emanzipatorischer Entwicklungen.
Wolf Lotter hält die Art und Weise, wie wir überall geduzt werden, für übergriffig. Dadurch werde nur eine Pseudo-Harmonie erzeugt, die uns einlullen soll.
Nina Mühlens hat unsere Erkenntnisse und Diskussion in einer Sketchnote festgehalten. Das Video zu unserem Talk gibt es auf Youtube.
Wie gut ist das Employer Branding?
Oftmals ist die Kommunikation über das eigene Employer Branding austauschbar. Wer die Texte einer Arbeitgebermarke liest, könnte sie vielen Marken zuordnen, weil sie sich allzu sehr ähneln. Bewerber:innen können dadurch jedenfalls keine Differenz zu anderen Marken wahrnehmen.
Es sind häufig leere Phrasen, die nicht wirklich weiterhelfen. Dabei ist ihr Ziel eindeutig. Letztlich wollen Organisationen mit ihren Employer Branding-Maßnahmen neue Mitarbeiter:innen gewinnen. Doch diese tun sich angesichts der Plattitüden sehr schwer mit den real existierenden Arbeitgebern.
Eine gute Alternative für die allzu werbliche Vorgehensweise könnte darin bestehen, die echte Wahrnehmung der Mitarbeiter:innen eines Unternehmens in den Mittelpunkt der Kommunikationsmaßnahmen zu stellen.
Wenn Corporate Influencer über ihren Arbeitsalltag berichten, authentisch zeigen, wie sie zusammenarbeiten, ohne etwas zu beschönigen, wirkt das nahbarer und zahlt unmittelbar auf die Unternehmensmarke ein. Voraussetzung dafür ist das Prinzip Freiwilligkeit. Die Social-Media-Beiträge der Mitarbeiter:innen können über offizielle Kanäle eines Unternehmen erneut kuratiert werden. Das ist gleichzeitig ein Signal der Wertschätzung für die Content Creators nach innen.
LinkedIn führt Creator Profile ein
Die Businessplattform LinkedIn führt einen sogenannten Creator Modus ein, der für aktive Mitglieder sehr spannend sein könnte. So können Creators bis zu 5 Hashtags in ihrem Profil hinterlegen, die auf das Personal Branding einzahlen. Die LinkedIn-Aktivitäten und Fokus-Boxen werden dadurch sichtbarer. Außerdem soll es eine Cover-Story und neue Audio-Funktion für Creators geben.
Noch ist der Rollout der neuen Features hierzulande erst bei wenigen Mitgliedern angekommen. Wer sehen will, ob sie im eigenen Profil funktionieren, kann dies direkt ausprobieren. Bei mir der Creator Modus leider noch nicht verfügbar. Ich bin sehr gespannt darauf.
Camp Q - Die Leadership Konferenz für echte Querdenker
"Business Unusual – neu denken, anders führen, nachhaltig wirtschaften" - das ist der Titel des digitalen Camp Q 2021, das am 28. April stattfindet. Veranstalter ist die Bertelsmann Stiftung.
Die Corona-Krise hat den Wandel in der Arbeitswelt beschleunigt. Was hat uns die Krise gelehrt, wo gibt es dringenden Handlungsbedarf? Und wollen wir weiterhin Wirtschaftswachstum um jeden Preis?
Führungskräfte tragen eine große Verantwortung als Vorbild, für ihre Art und Weise des Wirtschaftens und natürlich für unternehmerische Ergebnisse. An ihnen ist es, ihren individuellen Gestaltungsspielraum fair und nachhaltig zu nutzen – und zwar wirtschaftlich, ökologisch und sozial.
Mehr zum vielseitigen Programm des Camp Q
Good News
Medien und Unternehmen sollten dort aktiv sein, wo die User sind – egal, ob mit Video- oder Audio-Formaten. Wer die Plattform-Logik nicht versteht, verliert an Aufmerksamkeit.
Pew Studie: Wie die Social Media Nutzung in den USA in 2021 aussieht.
Wie unsere Arbeitswelt in der Coronakrise menschlicher geworden ist, erläutert der SAP-Personalchef Cawa Younosiin in einem Interview, in dem er auch über die Bedeutung von virtuellem Grillen, Weintasting, Schokoladentasting und Malwettbewerben spricht.
Clubhouse soll nach eigenen Angaben vier Milliarden US-Dollar wert. Darin drückt sich vor allem die hohe Erwartung der Investoren an Social Audio aus. Gleichzeitig scheint der Hype um die App hierzulande nachzulassen.
Unsere Welt wird bereits von der Gen Z geprägt, die in einer Kultur der Offenheit, Kreativität und Authentizität leben will. Die junge Generation sieht Marken sowohl als Partner wie auch Gegner an. Diese sollten Haltung zeigen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, so das Ergebnis der Studie “Truth about Gen Z” von der Werbeagentur McCann.
Buch-Tipp: Wolf Lotter
Wer neue Ideen, Denkanstöße und Kontroverses schätzt, dürfte bei Wolf Lotters Buch “Zusammenhänge” genau richtig sein. Lernen heißt, in Zusammenhängen zu denken und sie selber verstehen zu wollen. Wie das passieren kann, darüber sinniert der Brandeins-Mitgründer in seinem lesenswerten Buch.
Es kommt immer darauf an, sich selbst zu befähigen, die Komplexität unserer Gesellschaft in all ihren Facetten zu begreifen. Hierbei setzt Wolf Lotter auf die Kontextkompetenz, die es erlaubt, eine “Komplexität zu erschließen, sie lauffähig zu machen für sich und für andere".