Liebe Leser:innen,
während die meisten LinkedIn-Mitglieder wenig oder gar nichts auf der Plattform veröffentlichen, gehen andere aufs Ganze. Sie posten möglichst jeden Tag einen Beitrag und kommentieren dabei jedes beliebige Thema. Allein die Reichweite scheint zu zählen. Selbst wenn der Inhalt zum Fremdschämen einlädt.
In einigen der kommenden Corporate Influencer Podcast-Folgen werden wir uns verstärkt mit den unterschiedlichen Facetten in der KI-Content-Creation auseinandersetzen.
Deshalb blicke ich in diesem Newsletter auf das Zusammenspiel von KI und Kreativität sowie auf die Angst, etwas falsch zu machen und sich dadurch öffentlich zu blamieren.
In Kürze könnte die Suchmaschine Google ein großes Problem bekommen. Denn ChatGPT soll am 9. Mai 2024 mit einer eigenen KI-gesteuerten Suchmaschine namens "ChatGPT Search" starten, wird auf Reddit spekuliert.
Jedenfalls gibt es die für neue Suchmaschine benötigten Domäne bereits: Noch führt die Webadresse search.chatgpt.com zu einem "Server not found"-Fehler, da es noch keinen offiziellen Start gibt.
Die Suchmaschinenergebnisse sollen auf Fake News und Deep Fakes hin überprüft werden und relevantere Treffer als Google ausliefern. Darüber hinaus schreibt ChatGPT anschließend auf Wunsch einen Beitrag zum Thema der eigenen Recherche.
Das neue Suchangebot könnte eine ernsthafte Konkurrenz für Google werden. In jedem Falle solltest Du den ChatGPT-Link in einigen Tagen erneut versuchen. Mehr Hintergründe dazu liefert The European.
Viele Grüße und einen schönen Brückentag, wünscht Dir
Klaus Eck
KI als Verstärker der menschlichen Kreativität auf LinkedIn
Wenn die KI auf LinkedIn immer mehr Beiträge postet, nervt mich das. Nicht ChatGPT ist dabei das Problem, sondern die mangelnde Content-Qualität. Es entsteht oft nur austauschbarer Cat Content.
Ein Prompt alleine macht Deine Leser:in nicht glücklich. Gebe Dir mehr Mühe und gehe ins Gespräch mit ChatGPT, ansonsten lesen wir viel zu viele belanglose Texte auf LinkedIn.
Richtig angewandt, kann KI uns helfen, bessere Texte zu kreiern.
Doch selbst wenn eine KI unseren kreativen Output unterstützt, ist die Gefahr groß, dass wir als Nutzer:innen eher einfache Wege gehen und unsere Textproduktion über eine KI so automatisieren, dass sie möglichst große Reichweiten erzielt und massenkompatibel ist.
👉 Ich befürchte, dass dadurch viele LinkedIn-Beiträge einander ähneln und mechanischer wirken.
Schon jetzt ist es oft genug zu beobachten, wie einzelne LinkedIn-Optimierer:innen auf wiederholbare Art und Weise ihre LinkedIn-Beiträge pushen.
Die Content Automation verspricht eine schöne neue Welt, in der ein Mensch mitsamt seiner Persönlichkeit nur noch ein untergeordneter Faktor sein könnte.
👉 Ich befürchte, dass dadurch viele LinkedIn-Beiträge einander ähneln und mechanischer wirken. Wollen wir wirklich, dass unsere individuellen Stimmen durch algorithmisch erzeugte Inhalte ersetzt werden?
Die Stärke von LinkedIn liegt in der Vielfalt der Gedanken und Erfahrungen, die jeder von uns teilt.
Dabei ist ein wichtiger Aspekt im Networking unsere #Authentizität. Das gelingt nur, wenn wir in den persönlichen Austausch gehen und unsere Gedanken auf dieser Plattform teilen.
Statt nur auf Automatisierung und Quantität zu setzen, sollten wir auf Qualität und echte Kommunikation achten.
👉 Lasst uns die KI in der Co-Creation durchaus einsetzen. Sie kann uns immerhin beim Verfassen eines Textes von der Recherche bis zum Redigieren unterstützen und uns so zu besseren Autor:innen machen.
Wie Du die digitale Angst überwindest und auf LinkedIn erfolgreich wirst
Nach rund 850 Beiträgen auf LinkedIn habe ich eines gelernt: Niemand muss Angst vor der Sichtbarkeit haben. Was passiert, wenn ich ein falsches Wort wähle, über ein unwichtiges Thema schreibe? Blamiere ich mich?
✅ Nein, es passiert nichts.
Du musst Dich nicht darüber sorgen, was andere über Dich denken, wenn Du etwas auf LinkedIn veröffentlichst.
Die absolute Kontrolle über die Reaktionen meiner Leserschaft habe ich nie.
Das ist bei einem Bühnenauftritt nicht anders: Wenn ich eine Keynote halte, kann ich mich verhaspeln.
Stolpern kann jede:r in der Öffentlichkeit. Das ist nicht dramatisch.
Fehler machen wir alle. Deshalb sollte niemand Angst vor der digitalen Öffentlichkeit haben.
Wer aktiv ist, macht Fehler. Das gehört einfach dazu, ist aber nicht weiter tragisch und schon gar nicht nachhaltig.
Wichtig ist es dabei, einfach weiterzumachen: Den Vortrag trotz Versprecher zuende zu bringen und auf LinkedIn den nächsten Beitrag publizieren.
✅ Oft wollen wir alles unter Kontrolle haben, was wir publizieren. Wer auf LinkedIn einen Beitrag veröffentlicht, möchte kein negatives Feedback bekommen oder gar mit HateSpeech konfrontiert werden.
Gründe für die digitale Angst gibt es viele:
👉 Fehlende Schreiberfahrung: Vielleicht hast Du noch nicht viele Texte geschrieben. Es fehlt Dir die Textsicherheit. Dabei übersehen unsere Leser:innen die meisten Rechtschreibfehler, ignorieren sie beim Lesen, wenn die Story selbst überzeugt.
👉 Wir lesen immer wieder über die Beispiele aus Politik, Kultur und Wirtschaft, was alles in der Social Media Kommunikation schieflaufen kann. Dadurch erhalten Shitstorms viel Aufmerksamkeit und verunsichern.
👉 Mitarbeitende haben Angst, etwas falsch zu machen, wenn sie als Corporate Influencer etwas über ihr Unternehmen berichten.
👉 Unsere persönliche Meinung macht uns angreifbar: Wer nichts sagt, erhält kein Feedback, wird aber damit auch nicht infrage gestellt.
Wer nichts tut, kann nichts falsch machen: Unsichtbar lebt es sich leichter.
Ich möchte Dir mit meinen Beiträgen Mut machen. Dann erhältst Du für Deine Leistungen und Kompetenzen mehr Wertschätzung. Das fühlt sich viel besser an, als digital unsichtbar zu bleiben.